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Berlin: Checkpoint Charlie: Senat will Militärspektakel beenden

Für viele Besucher gehören die in Militär- uniformen posierenden Schauspieler zur Folklore am Checkpoint Charlie. Für die Betreiber des Mauermuseums, für Zeitzeugen der Teilung und manche Regierungsvertreter sind sie ein Ärgernis.

Für viele Besucher gehören die in Militär- uniformen posierenden Schauspieler zur Folklore am Checkpoint Charlie. Für die Betreiber des Mauermuseums, für Zeitzeugen der Teilung und manche Regierungsvertreter sind sie ein Ärgernis. Jetzt hat der Chef der Senatskanzlei, André Schmitz, einen neuen Versuch unternommen, das bunte Treiben der auf Spenden von Touristen zielenden Selbstdarsteller an Berlins international bekanntestem Mauerort einzuschränken.

In einem Brief an das Bürgermeisterbüro von Friedrichshain-Kreuzberg bat Schmitz den Bezirk, Schritte zu ergreifen, „die sicherstellen, dass die Atmosphäre rund um den Checkpoint Charlie dem Ort angemessen ist“. So berichtet es Vern Pike, zu Mauerzeiten amerikanischer Militärpolizeichef am Checkpoint Charlie, in einem Brief an den Tagesspiegel.

Als Pike kürzlich in Berlin zu Besuch war, ärgerte er sich über die Schauspieler und fand, sie entwürdigten den historischen Ort. Das schrieb er dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit. Jetzt erhielt der in North Carolina lebende Pike eine zustimmende Antwort von Schmitz mit besagter Ankündigung, wie Pike berichtet. Schmitz und Wowereit waren gestern für Stellungnahmen nicht zu erreichen. Der künftige Bürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz (Grüne), kennt Schmitz’ Brief bislang nicht. Er sieht derzeit auch „keine rechtliche Handhabe“, um gegen das bunte Treiben vorzugehen. Er könnte sich jedoch vorstellen, als Antwort auf das Senatsschreiben die rechtliche Lage erneut zu untersuchen. Erst muss er jedoch als Bürgermeister gewählt werden, was am morgigen Mittwoch geschehen soll. lvt

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