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Berlin: Clanchef erneut vor Gericht

„Präsident“ wegen Urkundenfälschung angeklagt

„Mahmoud Al-Zein“, der sich jahrelang als Kopf der Berliner Unterwelt fühlen durfte, steht in dieser Woche wieder einmal vor Gericht. Doch am Freitag geht es nicht um Drogenhandel im großen Stil, sondern eigentlich um eine Kleinigkeit: Urkundenfälschung. Doch im Fall des als „Präsident“ bekannt gewordenen Mannes ist die Urkundenfälschung der entscheidende Punkt. Denn eigentlich heißt der „Präsident“ Mahmut U. und ist Türke. Seit seiner Einreise 1982 hatte er sich als Libanese ausgegeben, deshalb konnte er nicht abgeschoben werden. Erst vor einigen Jahren hatte eine Spezialeinheit der Polizei ihm nachgewiesen, dass seine Identität falsch ist. Mit den falschen Personalien habe er sich ausländerrechtliche Duldungen erschlichen, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Doch egal wie der Prozess ausgeht, auch jetzt kann Mahmut U. nicht abgeschoben werden. Wie berichtet hatte die Türkei den 34-Jährigen im Jahre 2003 völkerrechtswidrig ausgebürgert. Selbst der damalige Innenminister Otto Schily hatte vergeblich in der Türkei interveniert.

Einen neuen Prozesstermin gegen Mahmut U. im Falle des im Juli geplatzten Verfahrens wegen Drogenschmuggels gibt es nicht. Ein Richter war wegen Befangenheit abgelehnt worden. U. war im April 2005 vom Spezialeinsatzkommando der Polizei in Neukölln festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm und elf Mitangeklagten vor, große Mengen Haschisch, Kokain und Heroin aus Holland importiert zu haben. Ha

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