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Berlin: Cliff Meisner: „Wir haben mit guter Stimmung gegen das Leid gekämpft“

Das Ende des Friedenscamps, sagt Cliff Meisner, war nicht so schön. „Das Bezirksamt wollte, dass es nicht aussieht wie eine Wohnung auf offener Straße.

Das Ende des Friedenscamps, sagt Cliff Meisner, war nicht so schön. „Das Bezirksamt wollte, dass es nicht aussieht wie eine Wohnung auf offener Straße.“ Aber die Verantwortlichen passten nicht auf, wer sich dort so nach und nach alles ansiedelte. „Etwas unangenehme Leute, denen die Sache nur zweitrangig war und die kurzfristig eine Bleibe suchten.“ Cliff Meisner, den im Camp alle „Blacky“ nannten, hat dort nie übernachtet. Das ließ sich mit seiner Lehre zum Bankkaufmann nicht vereinbaren. Trotzdem war der 23Jährige täglich da, brachte Tee, kaufte die Rechte für die Internetseite des Camps. Mit der Ausbildung ist er inzwischen fertig, ab dem Wintersemester will er an der Technischen Universität Energie- und Verfahrenstechnik studieren. Ob das Friedenscamp sinnvoll war? „Jein. Ja in dem Sinne, dass wir ein Zeichen gesetzt haben, dass in Deutschland Menschen den Krieg nicht gut finden. Nein, weil wir den Krieg nicht verhindern konnten.“ Aber daran, sagt der Schöneberger, hat wohl selbst im Camp niemand so richtig geglaubt. „Wir haben mit guter Stimmung gegen das Leid gekämpft.“ Cliff Meisner erinnert sich an eine Schulklasse, die mitsamt Lehrer stehen blieb und begeistert war. „Andere sagten, es ist bescheuert, was ihr da tut.“ Insgesamt war die Hilfsbereitschaft enorm. Die Menschen brachten, was sie für richtig hielten: Farben, Decken, Nahrung, auch Geld. Und dann die unterschiedlichen Typen im Camp: der Ägypter, der immer allein vor der Botschaft stand, aber anpackte, wenn eine Zeltplane verrutschte. Oder Micha, der mit Hund und Freundin ins Camp zog. Für die Mischung der Zelte sorgten die Camp-Initiatoren Janana, Jens und Shalom. „Die waren wie Blumenkinder“, sagt Cliff Meisner. cof

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