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Berlin: Clinton in Deutschland: Der Gugelhof - erst gehasst, jetzt geliebt - Einst Scheiben zerschlagen

Das waren noch Zeiten, als der Gugelhof neu am Kollwitzplatz der Inbegriff der verhassten Bourgeoisie der Westbezirke war. Elsässische Küche, vorfahrende Edel-Karossen - es dauerte nicht lange, da waren dem Restaurant an der Ecke zum ersten Mal die Scheiben zerschlagen.

Das waren noch Zeiten, als der Gugelhof neu am Kollwitzplatz der Inbegriff der verhassten Bourgeoisie der Westbezirke war. Elsässische Küche, vorfahrende Edel-Karossen - es dauerte nicht lange, da waren dem Restaurant an der Ecke zum ersten Mal die Scheiben zerschlagen. Damals kochten die Emotionen am Platz hoch: Die angestammte Nachbarschaft beschwerte sich über den Lärm der vielen Kneipen, die nach der Wende im Karree eröffneten. Sie mokierten sich über die Touristenscharen, die den Kollwitzplatz für sich entdeckten. Und als Zielscheibe diente der Gugelhof.

Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Der Wirt ließ sich nicht beirren und hielt am Standort fest. Darin bestärkte ihn auch der heutige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse. Er wohnt direkt nebenan und lud sich gerne Gäste ein - in den Gugelhof. Nach und nach begann sich auch das Ansehen des Restaurants zu ändern, seitdem Kneipiers und Nachbarn zusammensitzen und regelmäßig über Probleme reden. Nur einmal war der Gugelhof-Wirt nicht hartnäckig genug: Er bewarb sich um das Restaurant im Haupstadtstudio der ARD. In der "Eins", so der Name, schwingt heute ein anderer den Kochlöffel.

oew

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