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Berlin: Daimler-Chrysler: Streit um Sponsor

Die "Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges" (IPPNW) protestieren dagegen, dass eine Feier zur 50-jährigen Mitgliedschaft der Bundesrepublik in der Unesco durch Daimler-Chrysler finanziell unterstützt wird. "Die Unesco will den Dialog zwischen den Kulturen und den Weltfrieden fördern.

Die "Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges" (IPPNW) protestieren dagegen, dass eine Feier zur 50-jährigen Mitgliedschaft der Bundesrepublik in der Unesco durch Daimler-Chrysler finanziell unterstützt wird. "Die Unesco will den Dialog zwischen den Kulturen und den Weltfrieden fördern. Da macht sie sich unglaubwürdig, wenn sie Geld von einem Rüstungskonzern nimmt", sagt Peter Hauber, Mitglied der IPPNW und des privaten Berliner Unesco-Kommitees. Der Konzern sei unmittelbar an Herstellung und Verkauf von Kriegswaffen beteiligt. Die Unesco ist die UN-Organisation für Bildung und Kultur, 1951 trat die Bundesrepublik bei. Aus diesem Anlass findet am Mittwoch ein Empfang bei Bundespräsident Johannes Rau statt, danach ein Fest im Haus der Kulturen der Welt.

Für beide Veranstaltungen zusammen gibt Daimler-Chrysler 50 000 Mark, bestätigte der Pressesprecher der Deutschen Unesco-Kommission, Dieter Offenhäußer. "Wir sind auf private Sponsoren angewiesen, seitdem wir vom Außenministerium kein Geld mehr bekommen", sagte Offenhäußer. In seinen Augen ist Daimler-Chrysler "ein wichtiges, höchst seriöses Unternehmen, das in seiner Gesamtheit keine Ziele verfolgt, die mit der Unesco nicht vereinbar wären". Im übrigen unterstütze Daimler-Chrysler den von UNO-Generalsekretär Kofi Annan ins Leben gerufenen "Global Compact" zur Selbstverpflichtung von Unternehmen und Organisationen auf grundlegende Prinzipien der Menschen- und Arbeitsrechte und des Umweltschutzes. Am Freitag wird Annan in Berlin die Ehrendoktorwürde der FU verliehen.

Der Präsident der Deutschen Unesco-Kommission und Vorsitzende des Berliner Unesco-Kommitees, Klaus Hüfner, erklärte, er könne die Kritik Haubers und der IPPNW verstehen, aber nicht teilen. Über die Kriterien für Unternehmen, die UN-Organisationen als Sponsoren unterstützen wollen, müsse es in der Tat eine Diskussion geben. Diese habe auch schon begonnen, die Organisationen arbeiteten an einem gemeinsamen Katalog. Die Feier am Mittwoch aber abzusagen, führe nicht weiter.

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