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Berlin: „Dann verkauft auch das Brandenburger Tor!“

Soll der Name des Olympiastadions vermarktet werden? Was Leser zu der Diskussion auf unserer Internetseite schreiben

Das ist der Ausverkauf von Sportkultur und Namen. An dieser recht neuen Entwicklung, Sportstätten mit den Namen der Sponsoren zu versehen, merkt man doch überdeutlich, dass immer mehr nur der Kommerz zählt und nicht die Leistung der Sportler. R. Schnabe

Das Geld steht dem Bund zu – der hat doch den Umbau finanziert. Klaus

Das Brandenburger Tor könnte man auch durch ein riesiges McDonald’s „M“ ersetzen, da sollten einige Milliarden drin sein. Mathias

Typisch „berlinerisch“ möchte man sagen. Gerade mal zwei Zeitungsartikel bringen „den“ Berliner zum Mosern, dabei ist doch noch nicht mal was entschieden. Überall wird man von der Werbung zugemüllt, warum nicht auch beim Stadionnamen? Wenn mit dem Geld das Areal saniert wird – Why not? Oder möchte man dann doch lieber demnächst zusätzlich ein „paar“ Euro mehr Eintritt für die Benutzung zahlen? Für mich wird das Olympiastadion immer das Oly bleiben! Andreas, Hamburg

Der Eigentümer bestimmt. Hertha spielt in dem Stadion mit anderem Namen auch nicht besser.Wenn sie den Namen nicht mögen, sollen sie sich doch ein eigenes bauen. Karl Wilke

Geld stinkt nicht. Warum das Geld nicht annehmen, wenn jemand bereit ist, dafür zu bezahlen. Das Stadion ist und bleibt ein Olympiastadion. Olympia36

Ich sehe das lockerer. Man sollte sich nicht darüber so aufregen. Berlin ist pleite. Und braucht Geld. Da ist es logisch, so was anzunehmen. Und dass man sich um 2020 sorgt, ist ein Witz. Solche Verträge dauern vier bis fünf Jahre. Dann wird neu entschieden. Mirko Welsch

Das Olympiastadion ist ein Wahrzeichen. Und: Eindrucksvolle Werbeträger sind fürs Marketing natürlich attraktiv. Wie wär’s denn mit den anderen Wahrzeichen? Das Brandenburger Tor für Bausparkassen? Den Funkturm für Elektronik-Hersteller? Die Siegessäule vielleicht für Unterwäsche? Oder: Jedes Jahr ein anderer Namensgeber! Damit das Geld in Bewegung bleibt. Und warum bei den Wahrzeichen bleiben, warum nicht gleich die ganze Stadt? Klaus Wölfing

Wenn Firmen also Geld raushauen, damit sie während der Sport-Sendungen ihre Firmen-Name übertragen wissen – who cares! Ach Gott, und während der möglichen Olympischen Spiele werden die Sponsoren halt wieder zugepappt: Kennen wir doch schon von der Fußball-WM. P. Petersen

Was im Falle des Olympiastadions interessant werden dürfte, ist, ob die Bronzeringe im Falle einer Umbenennung hängen bleiben dürfen oder ob das IOC seine Bildmarke zurückfordert. Wenn man die schwebenden Ringe abnehmen müsste, würde das Stadion dadurch entstellt. Die ganze Anlage ist nun mal ein olympisches Baudenkmal, und wenn das IOC sich nicht mit dem Sponsor verträgt, kann der ganze Charakter des Ortes verloren gehen. Intensive Gespräche mit dem IOC sind vonnöten, wenn man das durchziehen will. Das ist auch der einzige Grund, weshalb das Berliner Olympiastadion bisher noch keinen Namenssponsor hat. Guderian

Die Hertha-Verantwortlichen machen nur ihren Job, wenn sie versuchen, auf allen Wegen dem Klub finanzielle Mittel zu verschaffen. Da gibt es sicher eine Menge fantasievolle Möglichkeiten. Der Verkauf von Rechten, die bei Dritten liegen, gehört sicher nicht dazu. Sportsenator Körting ist gut beraten, sofort zu zeigen, wer hier das Sagen hat.S. Friedenau

Wenn eine so reiche Stadt wie Hamburg die Entscheidung trifft, das Volksparkstadion umzubenennen, weil man zu Recht davon ausgeht, dass Profi-Fußball eine kommerzielle Angelegenheit ist, die auch von der freien Wirtschaft finanziert werden muss, wie kann man in Berlin dann überhaupt ernsthaft darüber nachdenken, ob irgendetwas dagegen spricht, diesem Beispiel zu folgen? Der Name Olympiastadion ist in der Tat sehr geschichtsträchtig, er erinnert an die Olympischen Spiele einer menschenverachtenden Diktatur. Ist diese Erinnerung wirklich erhaltenswert? Zur Umbenennung des Stadions gibt es keine Alternative. Zur Ausschüttung des Gewinns an Hertha BSC allerdings schon. Christian Morse

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