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Berlin: Das Buch über die dicke Jubilarin

Was für ein Rahmen für eine Buchpräsentation! „Schönes Wetter heute, und nur nette Leute!

Was für ein Rahmen für eine Buchpräsentation! „Schönes Wetter heute, und nur nette Leute!“ spielte das Salonorchester Berlin, die Sonne schien in den Innenhof des Jüdischen Museums, und 720 Gäste feierten am Montagabend den 150. Geburtstag der Litfaßsäule. Am ersten Juli 1855 stellte Ernst Litfaß mit viel Tamtam – etwa einem eigenen Werbelied, der AnnoncierPolka, die er an Leierkastenspieler in ganz Berlin verteilte - direkt 150 Litfaßsäulen auf. Zum Jubiläum präsentierte der Autor und Verleger Klaus Siebenhaar sein neues Buch „Ernst Litfaß und seine Erben. Eine kleine Kulturgeschichte der Litfaßsäule“, das er zusammen mit Steffen Damm verfasst hat. Außerdem wurde eine Ausstellung zur Litfaßsäule im Garten des Museums eröffnet.

Eingeladen hatte die Wall-Aktiengesellschaft, die Siebenhaar als „den rechtmäßigen Thronfolger“ von Litfaß bezeichnete. Die Firma handelt beispielsweise mit Litfaßsäulen und beleuchteten Haltestellen-Plakaten. 17000 Litfaßsäulen gibt es noch in Deutschland, jetzt will Hans Wall diese Werbetradition weiter ausbauen. „Die Renaissance der Litfaßsäule muss von Berlin aus kommen, woher denn sonst!“ Sie seien die optimalste Werbeform fürTheater und Museen.

Aus Siebenhaars Buch las Otto Mellies, Schauspieler des Deutschen Theaters, der dort schon über 300 Mal den „Nathan“ gegeben hat. Die ausgesuchten Textpassagen stammten aber von Litfaß selbst, der sich auch literarisch betätigte - „humorvoll, aber ein Goethe war er nicht“, so Mellies. jea

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