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Berlin: Das Einmaleins der Schule für alle

Eckpunkte für Reformprojekt stehen fest

Die von SPD und Linkspartei geplanten Gemeinschaftsschulen sollen möglichst von Klasse 1 bis 13 führen. Falls es nicht gelingt, eine Oberstufe einzurichten, ist zumindest eine „verbindliche Kooperation“ mit der gymnasialen Oberstufe einer anderen Schule sicherzustellen. So verlangt es die Projektgruppe, die im Auftrag des Bildungssenators die „Grundlagen für die Pilotphase“ formuliert hat.

Das Papier, das dem Tagesspiegel vorliegt, legt Ziele, Grundsätze und Rahmenbedingungen der neuen Schulform fest. Als Abgrenzung zu den Gesamtschulen sollen die Schüler nicht nach Leistung in verschiedene Lerngruppen aufgeteilt werden („Fega-System“). Stattdessen müssen die Lehrer lernen, den Unterricht so zu gestalten, dass gleichzeitig alle Kinder angesprochen und gefördert werden.

Um eine gute Schülermischung zu erreichen, sollen sowohl Kinder mit Haupt- und Realschulempfehlung aufgenommen werden als auch Gymnasialempfohlene. Keine dieser drei Gruppen soll mit weniger als 20 Prozent vertreten sein. Ein Probehalbjahr soll es nicht geben und Sitzenbleiben „nur in besonders begründeten Ausnahmen“. Anders als die Gesamtschulen, die oft Problemfälle an Hauptschulen abgeben, dürfen Gemeinschaftsschulen dies nicht tun: Schüler sollen das Recht haben, ihre Gemeinschaftsschule „bis zum Ende der Schulpflicht“ zu besuchen.

Dieses Grundlagenpapier wurde jetzt von einem eigens benannten Beirat diskutiert, dem über 20 Mitglieder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, darunter Rita Süssmuth, angehören. Inwieweit deren Verbesserungsvorschläge eingearbeitet werden, bespricht heute die Projektgruppe. So ist dem Protokoll der Beiratssitzung zu entnehmen, dass Süssmuth anmahnte, Eltern und Schüler kämen in dem Papier zu kurz. Daneben gab die ehemalige Leiterin der bekannten Wiesbadener Helene-Lange-Schule laut Protokoll zu bedenken, dass man „40-50 Prozent bürgerliche Kinder“ brauche, wenn die neue Schule gelingen solle. Das Grundlagenpapier wird „demnächst“ an alle Schulen weitergeleitet.

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