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Berlin: Das Geburtstagsprogramm

Quer durch die Stadt wird heute an den 75. Geburtstag Heiner Müllers erinnert.

Quer durch die Stadt wird heute an den 75. Geburtstag Heiner Müllers erinnert. In der ErichKurz-Straße 9 in Friedrichsfelde wird um 11 Uhr eine Gedenktafel an dem Haus enthüllt, in dem Müller von 1979 bis 1993 lebte. Um 12 Uhr beginnt schräg gegenüber im Audimax der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (Treskowallee 9) eine Matinee der besonderen Art: Dort wurde 1961 Müllers Stück „Die Umsiedlerin“ von Studenten uraufgeführt, Regisseur war Bernhard Klaus Tragelehn. Im Publikum: Manfred Krug – und jede Menge Funktionäre. Die erklärten das Stück, das sie zuvor in Gänze nie gesehen hatten, für konterrevolutionär, Tragelehn wurde in den Braunkohletagebau verbannt, die Schauspieler flogen von der Uni, Müller später aus der Akademie der Künste. Zu diesem Skandal wird ein Film gezeigt („Der Krach um die Komödie“), und Tragelehn, der Regisseur von damals, wird einige Szenen vorlesen. Danach wird eine Ausstellung zum Stück eröffnet, die drei Wochen im Audimax zu sehen ist.

Um 15 Uhr beginnen Schauspielstudenten am Alexanderplatz einen Wanderbühnen-Marsch zur Akademie der Künste. Auf dem Weg spielen sie Müllers Drei-Minuten-Dialog-Drama „Herzstück“ an fünf Orten (Alex, Rotes Rathaus, Gendarmenmarkt, Brandenburger Tor, Potsdamer Platz) in mehreren Versionen. Dazu gibt es Musik vom Bigband-Jazzorchester „Prokopätz“. Um 18 Uhr spielen die Studenten noch mal in der Akademie der Künste (Hanseatenweg 10), wo im Anschluss Vorträge laufen – und um 22 Uhr gibt’s eine „Tanzen statt Trauern“-Party (Eintritt frei, das dreitägige Programm unter www.heinermueller.de). Müllers Stück „Der Auftrag“ mit Inge Keller, Udo Samel, Christiane Paul (siehe Seite 3) feiert am Abend im ausverkaufen Haus der Festspiele in Wilmersdorf Premiere. Karten für weitere Vorstellungen: Tel. 25489254. ari

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