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Berlin: Das große Krabbeln

An sich ein Spätgeborener, keine Frage. Das Horrorszenario einer Welt, der die Atombombe und verwandte Erscheinungsformen der Wissenschaft furchterrregende Mutationen bescherten, war eigentlich schon in den Fünfzigern entworfen worden, in Streifen wie „Godzilla““ oder „Tarantula“.

An sich ein Spätgeborener, keine Frage. Das Horrorszenario einer Welt, der die Atombombe und verwandte Erscheinungsformen der Wissenschaft furchterrregende Mutationen bescherten, war eigentlich schon in den Fünfzigern entworfen worden, in Streifen wie „Godzilla““ oder „Tarantula“. Spiderman, der sein Krabbelleben dem Biss einer radioaktiv verseuchten Spinne verdankte, erblickte 1962 das Licht der Welt. Und dann dauerte noch einmal vier Jahrzehnte, bis der Spinnenmann vor eine Spielfilmkamera treten durfte. Seine Kollegen Superman und Batman hatten dort längst ihre Zugkraft bewiesen, aber nicht immer bestraft das Leben den Spät Gekommenen: 114 Millionen Dollar Einspielung in drei Tagen – alle Achtung.

Nun sollen also auch in Deutschland die Fassaden erklommen werden, in Berlin wieder mal einige Tage vorweg. Erneut rief der Verleih Columbia-Tristar, in diesem Jahr mit besonders vielen publikumsträchtigen Premieren gesegnet, am Montagabend unter das Zeltdach des Sony-Centers. Hunderte Gäste kamen, darunter Christina Rau, Otto, Horst Buchholz, Skiflug-Weltmeister Sven Hannawald und den früheren US-Botschafter John C. Kornblum. Das Kino Cine-Star hat in den letzten Monaten viele Stars gesehen, darunter Nicole Kidman, der unlängst gar eine Affäre mit dem Spinnenmann Tobey Maguire angedichtet wurde. Nun war er selbst an der Reihe, ein bislang eher auf ernsthafte Filmkunst abonnierter Jungschauspieler, dessen Marktwert mit dem „Spiderman“-Erfolg erheblich gestiegen ist. Gestern hatte sich den Tag über schon Interview an Interview gereiht, am roten Teppich reckten sich nun erneut die Mikrophongalgen, das übliche Bild, das zuverlässig seine Zaungäste anlockt. Mitgebracht hatte Maguire auch seinen Gegenspieler, den Grünen Kobold, dargestellt von Willem Dafoe, der schon oft in der Stadt weilte. Kirsten Dunst war ebenfalls gekommen, sie spielt die vom Spinnenmann angehimmelte Mary Jane. Vierter im Bunde: Regisseur Sam Raimi. Zur spätabendlichen Premierenfeier im DaimlerChrysler Atrium hatte man alle Originalspinnweben sorgfältig weggeputzt. ac

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