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Berlin: „Das ist unanständig“

Hamburgs Bürgermeister wirft dem Berliner Senat Firmenabwerbungen mit Subventionen vor

Sie wollen freundlich zueinander sein, die Senate aus Berlin und Hamburg – und teilen doch immer wieder gegenseitig aus. Jetzt hat Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust Berlin vorgeworfen, sich im Rennen um neue Firmenansiedlungen „schlicht unanständig“ verhalten zu haben. „Wenn ein Land, das mit unseren Steuergeldern bezahlt wird, hier mit Subventionen Firmen abwirbt, dann kann das einen schon muffig machen“, sagt Ole von Beust dem Tagespiegel.

Berlins Senatssprecher weist das zurück. Es gebe keinen Anlass, sich bei Hamburg zu entschuldigen, sagt Günter Kolodziej. „Es ist immer fair zugegangen.“ Berlin müsse sich wegen der Wahl der Mittel keine Vorwürfe machen und halte an seiner unbürokratischen Strategie fest. „Unser Ehrgeiz ist nicht erlahmt“, kündigt Kolodziej an.

So richtig angefacht wurde die Konkurrenz 2001. Da war der Umzug der Plattenfirma Universal von Hamburg nach Berlin gerade beschlossene Sache und die Hansestadt auf die Hauptstadt ziemlich sauer. Der Wettlauf um den Glamour begann: Während das Plattenlabel Warner Music und die „Bambi“-Gala in Hamburg blieben, bekam Berlin den diesjährigen Zuschlag für den Schallplattenpreis „Echo“. Dass auch die für den Preis zuständige Phono-Akademie ihren Hauptsitz an die Spree verlagerte, gefällt Hamburgs Bürgermeister gar nicht.

Die Reaktion eines schlechten Verlierers, kontert Berlin. „Wir verwenden keine Steuergelder, um Firmen anzuwerben“, sagt Kolodziej. Die Entscheidung liege allein bei den Unternehmen. Berlin werde als Standort für die Kreativszene eben immer attraktiver. kf

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