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Berlin: Das letzte Aufgebot

Vier Studenten halten noch Mahnwache vor dem Roten Rathaus – und wollen weitermachen

Schneeregen klatscht gegen die orangene Plastikplane, unter der Janosch, Daniela, Andi und Olli auf einem Matratzenlager sitzen. Die Vier von der Mahnwache vor dem Roten Rathaus gehören zu den letzten der Studenten, die den nach Weihnachten stark verebbten Studentenprotest gegen Studiengebühren und Bildungsabbau noch ernst nehmen – auf den Tag genau seit drei Monaten sind sie hier und halten Mahnwache. Auf wenigen Quadratmetern haben sie sich in ihrem Zeltlager eingerichtet und versuchen, sich mit Matratzen, Decken und Schlafsäcken eine halbwegs gemütliche Atmosphäre zu schaffen und vor allem nachts keine kalten Füße zu bekommen. Zum Duschen darf immer nur einer nach Hause gehen.

Janosch, der im vierten Semester Medizin studiert, glaubt fest an die Wichtigkeit ihres kleinen Lagers vor dem Roten Rathaus: „Wir bekommen jede Menge Öffentlichkeit und reden mit Leuten, die von den Protesten noch gar nichts mitbekommen haben.“ Frohgemut beißt er in ein Brötchen. „Am Anfang dachte ich, wir würden nicht lange bleiben, aber jetzt glaube ich fest, dass wir bis zum 18. März durchhalten werden.“ Dann wird im Abgeordnetenhaus bei der zweiten Haushaltslesung wieder über die finanzielle Lage der Unis diskutiert.

Hanna Engelmeier

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