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Berlin: Das Postamt soll einer "Marina" weichen - Im Sommer Seglerhafen, im Winter Eislauffläche

Spandau. Im Schatten des Rathausturmes dümpeln gegenüber dem neuen Shopping-Center Spandau-Arcaden Boote im Wasser.

Spandau. Im Schatten des Rathausturmes dümpeln gegenüber dem neuen Shopping-Center Spandau-Arcaden Boote im Wasser. Von der Terrasse, auf der Menschen im Vorgarten eines Cafés die Sonne genießen, führen Stufen hinab zum Hafenbecken. Es kann im Winter von der Havel abgeschottet und mit Hilfe von Kühlschleifen auch bei fehlendem Frost als Eislaufbahn genutzt werden. Mit dem "Spandauer Marina-Viertel" möchte das Bezirksamt auf dem Postgelände an der Klosterstraße einen Gegenpol zum gewaltigen Einkaufs- und Dienstleistungszentrum setzen, das neben dem Fernbahnhof entsteht.

Damit müssen die Pläne, die von der Post gemeinsam mit der Berliner Zahn-Immobiliengruppe für das Areal geschmiedet wurden, grundlegend überarbeitet werden. Wie berichtet, soll das vorhandene, 20 Jahre alte Dienstgebäude abgerissen und durch ein großangelegtes Neubauprojekt ersetzt werden. Vorgesehen war zunächst eine Marina am Havelufer und eine Kompaktbebauung mit Einzelhandel, Dienstleistung, Hotel, Gastronomie und Wohnungen. Rund 120 bis 150 Millionen Mark sollen hier investiert werden. Erleichtert werden diese Pläne, weil der Transrapid endgültig gescheitert ist. Eigentlich sollte die Schnellbahn über das Grundstück schweben.

Während zwischen allen Beteiligten Einigkeit über die Begrenzung der Verkaufsflächen auf 5000 Quadratmeter besteht, wünscht man sich im Rathaus eine aufgelockerte Bebauung. "Wir wollen keine Fortsetzung der Spandau-Arcaden", sagt Stadtplanungsamtsleiter Walter Göllner, von dem der Entwurf für das Marina-Viertel stammt. Das offene Konzept sieht drei voneinander getrennte, fünf- bis achtgeschossige Gebäude vor, die sich um das Hafenbecken gruppieren. Zur Kloster- Ecke Ruhlebener Straße öffnet sich das Areal in einen großen Platz mit guter Sichtbeziehung zur Wilhelmstadt.

"Jedes Haus hat seinen eigenen Namen und sein eigenes Gesicht", erläutert der Leitende Baudirektor. Ein Vier-Sterne-Hotel am breiten, grünen Uferstreifen, zum Hafen orientierte Gastronomie, kleinteiliger Handel, Postamt, darüber Büros und in den Obergeschossen Wohnungen, so das Modell. Parkplätze und eine Tiefgarage sind vom Stabholzgarten unter der Bahntrasse hindurch erreichbar, Klosterstraße und Uferpromenade bieten weitere Verbindungen zur Altstadt-Fußgängerzone.

Die Konzepte hätten "einige Berührungspunkte", sagt Postsprecher Rolf Schulz. Gegenwärtig warte man noch auf Details der bezirklichen Vorstellungen. Die Zahn-Gruppe sei weiterhin vorrangiger Verhandlungspartner. Wie aus dem Rathaus verlautet, gibt es bereits mehrere Investoren, die Interesse am Bau des Spandauer Marina-Viertels bekundet haben.

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