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Berlin: Das Stadtbad Oderberger Straße soll geflutet werden

Viele Pläne gab es für das Stadtbad in der Oderberger Straße: ein Hotel sollte es werden, mit Sauna, Biergarten und Restaurant. Die Tische und Stühle desselben sollten im trockengelegten Schwimmbecken stehen.

Viele Pläne gab es für das Stadtbad in der Oderberger Straße: ein Hotel sollte es werden, mit Sauna, Biergarten und Restaurant. Die Tische und Stühle desselben sollten im trockengelegten Schwimmbecken stehen. Oder ein Gesundheitsbad für Patienten mit Hauterkrankungen. Das Rennen jedoch machte die "Genossenschaft Stadtbad Oderberger Straße" mit ihrem Plan, hier wieder ein öffentliches Bad einzurichten.

Anfang Oktober beschloss der Steuerungsausschuss des Bezirkes den Verkauf des Gebäudes an die Genossenschaft. Diese hatte sich als Bürgerinitiative gleich nach dem letzten Badetag am 10. Dezember 1986 gegründet. Über den Kaufpreis werde derzeit noch verhandelt, sagt Genossenschaftsmitglied Bernd Holtfreter. Er wird wohl bezahlbar sein, schließlich hat die Genossenschaft die Finanzierung der etwa 34,5 Millionen Mark teuren Sanierung zugesagt. Mit dem Geld soll das trockengelegte Schwimmbecken saniert werden, ein weiteres ganzjährig beheiztes Becken im ersten Lichthof gebaut werden. Im zweiten Lichthof soll eine große Sauna mit laut Holtfreter "allen Schikanen" eingerichtet werden.

Das Geld für die Sanierung kommt aus unterschiedlichen Quellen. 10 Millionen Mark sollen aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung bereit gestellt werden. Laut Holtfreter unterstützt der Berliner Senat dieses Vorhaben. Mit Hilfe der Mietgarantie des künftigen Betreibers, Harald Kannewischer, für zehn Jahre ab der Eröffnung wurde außerdem ein Kredit über rund ein Drittel der Investitionssumme aufgenommen. Kannewischer, Chef eines Bauplanungsunternehmens in Zug in der Schweiz, hat schon mehr als hundert Bäder gebaut und betreibt das Friedrichsbad in Baden-Baden. Um die fehlenden rund zehn Millionen Mark zu bekommen, will die Genossenschaft einen Fond für private Spender und solche aus der Wirtschaft anlegen. Noch in diesem Jahr will sie das Stadtbad kaufen. Knapp zwei Jahre plant die Genossenschaft für die Sanierung des Gebäudes ein, so dass die Prenzlauer Berger spätestens ab 2005 wieder in historischer Stätte baden können.

Annekatrin Looss

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