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Berlin: „Das Verbot hält Terroristen nicht auf“ Flugexperte Michael Erb ist gegen die Sperrzone

Mit dem Flugverbot über Berlins darf selbst der Aussichtsballon am Potsdamer Platz nicht mehr aufsteigen. Sind die Minister über ihr Ziel hinausgeschossen?

Mit dem Flugverbot über Berlins darf selbst der Aussichtsballon am Potsdamer Platz nicht mehr aufsteigen. Sind die Minister über ihr Ziel hinausgeschossen?

Ich denke die Politiker sind ganz eindeutig übers Ziel hinausgeschossen. Es gab über Berlin bereits eine Kontrollzone, in die man nicht einfach einfliegen durfte. Das Flugverbot greift nicht, weil keiner, der etwas Böses im Schilde führt, sich von einem Strich auf der Karte abhalten lässt. Das ist wie beim Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. Das Volk jubelt, und wir sind in der Rolle des Kindes, das sagt, der Kaiser ist nackt. Es kann nicht sein, dass man unschuldigen Piloten das Fliegen verbietet und umgekehrt einem Terrorverdächtigen, den man wieder laufen lässt, noch nicht einmal den Führerschein abnimmt, obwohl es immer wieder Anschläge mit Autobomben gibt.

Welche Bedrohung geht von einem Kleinflugzeug aus?

Noch nie ist ein Kleinflugzeug für einen terroristischen Anschlag benutzt worden. Das Risiko ist gering. Das Ultraleichtflugzeug hat auf der Reichstagswiese nur Flurschaden hinterlassen. Eine solche Maschine ist kaum geeignet, auch nur eine Hauswand zu durchschlagen.

Wie lautet Ihre Forderung an die Politik?

Dass sie wieder zur Sachlichkeit zurückkehrt. Wir haben ein Papier entwickelt, wie eine Sicherheitspolitik aussehen könnte, die ihren Namen verdient. Leider will das niemand mit uns diskutieren.

Das Gespräch führte RainerW.During

Michael Erb (38)

ist Geschäftsführer des Verbandes der Allgemeinen Luftfahrt, AOPA (Aircraft Owners and Pilots Association). Er ist Berufspilot und Experte für Luftsicherheit.

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