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Berlin: Das Wunder in der Bahn

Heute besinnen wir uns mal auf zwei Lebensprinzipien, die immer hilfreich sind. Zum einen kann es nützlich sein, eine andere Richtung zu wählen, als der Mainstream sie vorgibt.

Heute besinnen wir uns mal auf zwei Lebensprinzipien, die immer hilfreich sind. Zum einen kann es nützlich sein, eine andere Richtung zu wählen, als der Mainstream sie vorgibt. Und zweitens steckt in jeder Herausforderung und fange sie auch mit F an und höre mit l auf, eine Chance, etwas Neues und Unerwartetes zu finden, das man sonst verpasst hätte. Um das zu beweisen, setzen wir uns heute in einen ICE und fahren, nein, nicht wo alle hinfahren. Nicht nach Süden also, lieber nach Westen, nach Wolfsburg vielleicht, Autostadt gucken, aber eigentlich ist es auch egal.

Der Weg ist das Ziel, und deshalb müssen wir uns diesen Weg besonders angenehm gestalten. Also schnurstracks in den Speisewagen marschiert. Dort probieren Sie von der Saisonkarte ein populäres Gericht aus Trinidad & Tobago. Schon aus Neugier, denn versprochen wird zu dem überraschend zarten Fischfilet mit Riesengarnelen und einem angenehm fruchtigen Kürbis-Kokoscurry eine „kleine Aufmerksamkeit aus der Küche“. Da rechnet man in diesen Zeiten natürlich automatisch damit, irgendeinen einschlägigen Nippes aufgedrängt zu kriegen, schwarzweiß gefleckt wie eine Kuh und rund wie ein staunender Mund, aber nichts da. Wir haben es extra getestet. Es gibt zwei ovale Baguette-Schnittchen mit Paprika-Aufstrich. Die Deutsche Bahn entdeckt das Amuse gueule! So jedenfalls nennen Gourmets den Appetitanreger, der in gehobenen Restaurants vor dem Essen gereicht wird.

Warum fällt mir beim Anblick dieses kleinen Zivilisationswunders ausgerechnet der Spruch vom alten Heraklit ein, nach dem der Krieg der Vater aller Dinge ist? Glücklicherweise trifft er, selbst wenn man friedlichen Wettstreit miteinbezieht, immer seltener zu. Aber manchmal eben doch.

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