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Wie hältst du's mit dem Reinheitsgebot?

© dpa

Debatte um Reinheitsgebot auf Twitter: "Wir brauchen solche Plörre nicht!"

Eine US-Brauerei will bald Craft-Biere in Berlin herstellen. Einigen Hopfen-Malz-Wasser-Puristen schmeckt das gar nicht. Sie bangen um das deutsche Reinheitsgebot - und schäumen bei Twitter.

Sie heißen „Smoked Porter“, „Cali-Belgique“ oder „Arrogant Bastard Ale“: Mit solchen Craft-Bieren will eine amerikanische Brauerei den deutschen Markt erobern – und das von Berlin aus. Wie berichtet, soll im ehemaligen Gaswerk von Mariendorf bis 2016 ein Komplex aus Brauerei, Restaurant, Merchandisingshops und Biergarten entstehen. Den Bezirk Tempelhof-Schöneberg freut’s: Schließlich bringt das Projekt Arbeitsplätze, neuen Schwung für die Gastro- und Kreativbranche und vielleicht ein paar Impulse für die heimischen Bierkultur.

Aber so einfach ist es in Deutschland natürlich nicht. Denn da ist ja noch die Sache mit dem Reinheitsgebot – und für manche hört der Spaß da schnell auf. Das jedenfalls zeigen die Leserreaktionen auf die Expansionspläne der besagten US-Brauerei. „Sorry, wir brauchen solche Plörre nicht! Sollen die ihren Mist doch selber trinken“, schreibt etwa Dominixe. Bei Twitter bemerkt ein Nutzer namens Salvatorius: „Sollen sie doch, muss ja erst mal jemand kaufen und ich wird’s sicher nicht tun!“ Und Sebastien Galy twittert: „Kindly not joke around with Reinheitsgebot, beer is serious suff.“ (Oder meint der Herr "stuff"? - Wir wissen es nicht.)

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Andere sehen den Craft-Beer-Trend dagegen entspannt: „Das beste Bier der Welt kommt ja inzwischen aus den USA. Logisch, dass der deutsche Markt jetzt angegangen wird“, heißt es in einem Tweet.

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Der Nutzer Ulfberth schreibt in unserem Kommentarbereich: „Die Warsteinerisierung des deutschen Massenbieres ist soweit abgeschlossen, dass nur noch Hilfe von außen Hoffnung gibt.“ Und Björn Lampe fordert gar das Aus für das Reinheitsgebot – denn damit würden lediglich die deutschen Großbrauereien geschützt.

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Fakt ist allerdings: Deutsches Bier wird längst nicht mehr nur aus Hopfen, Malz und Wasser gebraut. Nicht der herzögliche Erlass aus dem Jahr 1516, der später als „Reinheitsgebot“ Karriere machte, regelt heute die Herstellung. Sondern das „vorläufige Biergesetz“ von 1993 und die Bierverordnung. Zulässig ist etwa die Zugabe von Mikroorganismen aus dem Labor; unter bestimmten Voraussetzungen dürfen auch Zucker, Farb- und Süßstoffe mit in den Sudkessel.

Doch eine Hoffnung immerhin gibt es für die teutonischen Bier-Puristen: Das deutsche Reinheitsgebot könnte bald von der Unesco geadelt werden – zum immateriellen Kulturerbe.

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