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Berlin: Defibrillatoren sollen helfen

Hotel, Kaufhäuser, Spielbanken bilden Personal für Notfälle aus

Rund 130 000 Menschen sterben jährlich den Herztod. Die Mehrzahl könnte gerettet werden, wenn ein so genannter Defibrillator und daran ausgebildetes Personal vorhanden wäre. Die Verbreitung dieser Geräte hat in den vergangenen Monaten schon deutlich zugenommen. Nicht nur die Feuerwehr verfügt über etwa 200 Geräte, auch Hotels haben Defibrillatoren im Haus, ebenso die Spielbank Berlin oder das KaDeWe, wo Anfang Juli eine Kundin damit gerettet wurde. Das KaDeWe will nun sogar alle 200 Mitarbeiter mit Erste-Hilfe-Ausbildung an den Defibrillatoren schulen lassen.

Die Spielbank wird sich im kommenden Jahr sogar drei bis vier solche Geräte zum Stückpreis von derzeit rund 2500 Euro anschaffen. Bisher musste das seit Mitte August vorhandene Gerät noch nicht eingesetzt werden, sagte der Technische Direktor, Rolf Dörres. 50 der 350 Mitarbeiter seien daran ausgebildet. Die Idee kommt laut Dörres aus den USA. In Las Vegas seien damit positive Erfahrungen gemacht worden.

Der so genannte plötzliche Herztod durch Herzkammerflimmern kann vermieden werden, wenn innerhalb der ersten drei Minuten Wiederbelebungsversuche erfolgen. Der Defibrillator bringt mit einem Stromstoß das flatternde Herz wieder in Takt und beseitigt das Flimmern. Folge des Herzflimmerns, bei dem das Herz rast – es macht viele flache Schläge, pumpt aber kein Blut mehr durch den Körper – ist Bewusstlosigkeit. Wird dann nicht eingegriffen, entstehen am Gehirn durch Sauerstoffmangel irreparable Schäden.

Da ausgebildete Helfer in Betrieben und Geschäften schneller bei dem Kranken sind als Feuerwehr oder Notärzte, setzen sich einige Organisationen für den Einsatz der Defibrillatoren durch eine möglichst große Zahl von ausgebildeten Ersthelfern ein. Die schwäbische Björn-Steiger-Stiftung etwa übergab im Mai dieses Jahres zwölf solche Geräte an die Bezirke, bundesweit wurden über 900 Defibrillatoren den Stadt- und Landkreisen sowie den Bezirken der drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Obwohl die Anwender der Defibrillatoren eine mehrstündige Ausbildung absolvieren müssen, wird die Handhabung immer einfacher. Inzwischen gibt es Geräte, die laut Feuerwehr „narrensicher“ sind. weso

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