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Berlin: Defilee im Szeneviertel

Hundert Models machen die Gassen von Mitte zum Laufsteg: Beim fünften „Walk of Fashion“ zeigen Jungdesigner ihre Mode

18 Uhr, und das Thermometer zeigt immer noch über 30 Grad. Knapp 100 Models, blass geschminkt mit schwarz umrandeten Augen und aufwendigen Hochsteckfrisuren, stehen in den Heckmann Höfen zum Abmarsch bereit. Visagisten setzen letzte Farbtupfer und wollen den Kampf gegen die Schweißperlen auf den Gesichtern der Models nicht aufgeben. Dann geht’s los. Von Trommlern in farbenprächtigen Seidenanzügen angeführt, zieht die Demonstration junger Berliner Mode durch die Straßen der Spandauer Vorstadt in Mitte. An Models des Modelabels „Tukadu“ sind Variationen aus farbenprächtigem Perlenschmuck zu bewundern. Accessoires werden im Design von Roberta Oehmigen zur Hauptsache. Netze, besetzt mit indischen Glasperlen, bedecken die Schultern ihrer Models.

„Whiteproudandstupid“ sind die Newcomer auf dem diesjährigen „Walk of Fashion“. Die drei Studenten, die das Label erst im Frühjahr diesen Jahres gegründet haben, wollen weiße Shirts interessanter machen. Über die Nacken ihrer Models ragen riesige Kragen. Taschen und Krawatten sind aufgedruckt.

Die Idee zur Modenschau in den engen Gassen zwischen Hackeschem Markt und Auguststraße stammt von Civan Ucar. Der Friseur, der bei Medienstar Udo Walz gelernt hat, führt ein eigenes Geschäft in den Heckmann Höfen. Mit dem nunmehr fünften „Walk of Fashion“ will er dem Nachwuchs unter den Berliner Modemachern eine Möglichkeit bieten, ihre Kollektionen ungewöhnlich, aber in lässiger Atmosphäre zu präsentieren. Dass er die hundert Models unter freiem Himmel im Berliner SzeneViertel defilieren lässt, dafür hat Coiffeur Civan eine einfache Erklärung: „Mode entsteht auf der Straße, und genau dort soll sie auch gezeigt werden.“ msch

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