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Berlin: Demo gegen Rassismus: "Bei solchen Aktionen sind wir immer dabei"

Als einer der ersten stand Peter Meyer auf. Genau genommen stand Meyer an der Tucholsky-/Ecke Ziegelstraße auf einer Leiter.

Als einer der ersten stand Peter Meyer auf. Genau genommen stand Meyer an der Tucholsky-/Ecke Ziegelstraße auf einer Leiter. Peter Meyer ist hauptberuflich Musiker und steht seit 1969 an den Keyboards der "Puhdys". Der 60-Jährige befestigte gestern in Mitte per Elektrobohrer das Transparent für die geplante Großdemonstration. "Wir stehen auf für Menschlichkeit und Toleranz", steht auf dem Plakat. Die Puhdys gehören zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs. Der Tagesspiegel stellt jeden Tag einen der Unterzeichner vor, die sich gegen Rassismus und rechte Gewalt engagieren.

Die Zahl der Unterstützer wächst täglich, gestern kamen die Band "Die Prinzen", die Eiskunstläuferin Katharina Witt, der ehemalige Boxweltmeister Henry Maske, der Fernsehmoderator Ulrich Wickert sowie der Talkmaster Harald Schmidt hinzu. Meyers Ausflug in das Handwerkliche war als symbolischer Akt der Unterstützung gemeint. Unterstützen wird auch die ARD die Veranstaltung. In den dritten Programmen soll die Versammlung gegen Rassismus und rechte Gewalt übertragen werden. Das ZDF plant am Abend eine Sondersendung, auch n-tv wird live berichten.

Sie gehören zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs "Wir stehen auf". Was versprechen Sie sich von der Demonstration?

Ein zusätzliches Zeichen - vor allem in anderen als den üblichen Größenordnungen. Es geht gegen Gewalt und für Toleranz und Menschlichkeit, so, wie es auf dem Plakat hier steht. Deshalb sind wir dabei und rufen alle auf, mitzumachen.

Es hat erst einen Sommer der Anschläge und eines Machtworts des Kanzlers gebraucht, der den "Aufstand der Anständigen" gefordert hat. Wieso hat es so lange gedauert, bis sich die Gesellschaft bemerkbar macht?

Warum das Machtwort des Kanzlers so spät kam, kann ich natürlich nicht sagen, aber im Grunde ist viel geschehen. Wir haben schon vor zwei Monaten in Rostock ein entsprechendes Konzert mitgemacht und vieles mehr.

Haben Sie persönlich schlechte Erfahrungen mit Jungnazis gemacht?

Nein, bisher nicht.

Ihre Kollegen von den Toten Hosen haben sich am vergangenen Wochenende persönlich einem Naziaufmarsch in den Weg gestellt. In Berlin wollen Rechtsextreme an diesem Sonnabend ebenfalls demonstrieren. Können Sie es sich auch vorstellen, sich in den Weg zu stellen?

Ja, sicher, ganz klar.

Mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie am 9. November?

Das ist schwer zu sagen. Ein paar Zehntausend werden es bestimmt.

Die Demonstration ist vor allem eine symbolische Angelegenheit. Was folgt danach?

Das kann man so konkret jetzt noch nicht sagen. Aber was uns betrifft, die Puhdys, sind wir bei solchen Aktionen immer dabei.

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