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Berlin: Den Bonnern werden jetzt schon ihre Gebäude zu klein - einige Ministerien wollen erweitern

Die Bundesregierung ist noch längst nicht vollzählig in Berlin und ihre Gebäude sind noch nicht alle fertig - da denkt man beim Bund bereits darüber nach, noch mehr zu bauen. So ist auf einem Parkplatz an der Kurstraße neben dem Auswärtigen Amt ein Erweiterungsbau für das Amt vorgesehen, wie gestern von Bundesseite bestätigt wurde.

Die Bundesregierung ist noch längst nicht vollzählig in Berlin und ihre Gebäude sind noch nicht alle fertig - da denkt man beim Bund bereits darüber nach, noch mehr zu bauen. So ist auf einem Parkplatz an der Kurstraße neben dem Auswärtigen Amt ein Erweiterungsbau für das Amt vorgesehen, wie gestern von Bundesseite bestätigt wurde. Das - bundeseigene - Grundstück ist Teil des ehemaligen Friedrichswerder, eines Stadtteils, der vor dem Krieg bebaut war. Das Grundstück werde allerdings erst in möglicherweise zehn Jahren benötigt, so lange bleibe es Parkplatz. Sowohl beim Bauministerium als auch beim Auswärtigen Amt hieß es, derzeit gebe es keine Baupläne.

Außenminister Joschka Fischer ist vergangenen Montag mit seinem Stab nach Berlin gezogen. Bis Mitte Dezember sollen insgesamt 2000 seiner Mitarbeiter hier, in der ehemaligen Reichsbank, arbeiten. Rund 350 bleiben in Bonn, dem zweiten Dienstsitz. Auch für das Bauministerium ist ein zweiter Neubau an der Invalidenstraße geplant.

Am 1. September wird Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping seine Arbeit in Berlin aufnehmen. Sein Sitz, der Bendlerblock in Tiergarten, kann aber erst am 1. Januar 2000 bezogen werden - bislang hatte es geheißen, im Herbst 1999. Scharping bemerkte gegenüber dem Tagesspiegel, der Bauauftrag sei von der Vorgängerregierung an eine private Firma erteilt worden, diese habe offensichtlich geschlampt. Bis zur Fertigstellung wird der zweite Dienstsitz mit zunächst 240, später 350 Mitarbeitern in benachbarten Bewag-Gebäuden untergebracht. In Bonn, dem ersten Dienstsitz, bleiben 3000 Bedienstete.

Anfang September werden nunmehr fünf Ministerien mit ihrer gesamten vorgesehenen Besetzung in Berlin sein, nämlich Innen, Justiz, Arbeit, Gesundheit und Umwelt sowie das Bundespresseamt. Sieben Ministerien werden einen Teil der Mitarbeiter verlegt haben, darunter das Kanzleramt, die Ministerien für Finanzen, Wirtschaft, Bau und Verkehr sowie Landwirtschaft, Entwicklungshilfe, Bildung und Forschung.

Der Bund besitzt noch weitere freie Grundstücke in Berlin, die für Ministerialgebäude denkbar wären. Das größte davon ist ein Areal an der Wilhelmstraße, zwischen Leipziger und Zimmerstraße, gegenüber dem Bundesfinanzministerium, dem alten Reichsluftfahrtministerium. Andere Grundstücke wurden bereits veräußert, darunter eines an der Voßstraße, da der Bund über hinreichend Altbauten in Mitte verfügt. Dazu zählen drei Häuser an der Mauerstraße, wo - noch - die Gauck-Behörde sitzt, dazu Häuser an der Behrenstraße und der Neustädtischen Kirchstraße.

Eva Schweitzer

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