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Berlin: Der Architekt

Franco Stella, Schlossbaumeister.

Seinen 70. Geburtstag hat Francesco, genannt Franco, Stella vor wenigen Wochen gefeiert und man kann sagen, dass der Schlossarchitekt nun auf dem Höhepunkt seines Schaffens angekommen ist. Dabei deutete in den sechs Jahrzehnten seines Wirkens nichts darauf hin, dass der im dörflichen Thiene in der italienischen Provinz Vicenza geborene Francesco einmal das größte kulturpolitische Bauprojekt der Bundesrepublik Deutschland entwerfen würde. Ein paar Schulen, eine Villa in seinem Geburtsort, ein einzelnes Fabrikgebäude und Wettbewerbsbeteiligungen führen die Biografen des Architekturprofessors aus Genua als Referenzen auf. Aber gerade das, nämlich das Fehlen einer unverwechselbaren Handschrift sowie ein eher schmales Œuvre, könnten Stella besondere Qualifikationen sein: Die Auftraggeber hatten schließlich ein nach historischen Plänen nachzubildendes Bauwerk bestellt. Eine der vier Fassaden, immerhin, wird der Dozent – der in einem Englisch, das von der italienischen Diktion gedehnt ist, begeistert die Baugeschichte des Barock auffächert, wenn er von seiner Bauaufgabe schwärmt – selbst gestalten. Ein freundlicher, etwas gehetzt wirkender Herr, „ein echter Künstler“, wie hinter vorgehaltener Hand einer der erfahrenen Bauingenieure und Architekten sagt, die ihm bei dem Großprojekt zur Hand gehen.

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