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Berlin: Der beswingte Klassiker

Morgen und am Freitag tritt Johannes Heesters im Admiralspalast auf. An seiner Seite singt Schauspielerin Katja Riemann

Andere würden bei solchen Voraussetzungen ins Schwitzen geraten: Der Termin für den großen Auftritt steht, das Orchester probt bereits seit zehn Tagen, der weibliche Star übt ebenfalls schon fleißig. Der 103-jährige männliche Gegenpart jedoch hat zwei Tage vor der Premiere noch keinen Ton mitgesungen. Auch welche Lieder er morgen bei der Weihnachtsgala „Stars go Swing“ zusammen mit Katja Riemann und dem Capital Dance Orchestra singen wird, wusste Johannes Heesters am Montag noch nicht. Geplant sind Swingklassiker der zwanziger bis vierziger Jahre und Evergreens aus Heesters Ufa-Film-Zeiten.

Der Leiter des beteiligten Orchesters, Robert Mudrinic, war gestern, als sich das Ensemble vorstellte und die Stars des Abends erstmals aufeinandertrafen, jedoch guter Dinge. „Üben müssen wir natürlich schon noch“, sagte er. „Aber zum einen ist Heesters Vollprofi, zum anderen hat er schon mal mit uns die Bühne geteilt.“ Mudrinic sprach von der Eröffnungsveranstaltung des Admiralspalastes im August dieses Jahres. Begleitet vom Capital Dance Orchestra sang Heesters damals vier Lieder und erntete Standing Ovations. Dieser Auftritt war es auch, der die Veranstalter vom Admiralspalast auf die Idee brachte, Heesters für die Reihe „Stars go Swing“ zu verpflichten. In der Vergangenheit stand das Berliner Orchester schon mit Barbara Schöneberger und Nina Hagen auf der Bühne.

Admiralspalastchef Falk Walter ging es darüber hinaus darum, die Historie seines Hauses am Leben zu halten. Heesters und den Admiralspalast verbinden eine lange gemeinsame Geschichte. Bereits vor 66 Jahren gab der gebürtige Holländer hier den Danilo in der Operette „Die lustige Witwe“. Katja Riemann hingegen wurde als Partnerin engagiert, weil sie laut Walter als Wahlberlinerin die Stadt repräsentiere und außerdem über Erfahrungen als Sängerin verfügt.

Die als Schauspielerin bekannt gewordene Riemann hat nicht nur zwei Gesangstourneen absolviert, sondern auch drei CDs aufgenommen, darunter das Jazzalbum „Favourites“. Vor dem Auftritt mit Heesters, den sie als „große Ehre“ bezeichnete, hat sie folglich keine Angst. „Swing ist auch nur Jazz mit guter Laune hinten dran“, scherzte sie. Ob und wie viele Stücke Riemann und Heesters gemeinsam singen werden, wurde nicht verraten. Ursprünglich waren drei Termine für die Weihnachtsgala angesetzt. Da jedoch rund vier Monate nach der Eröffnung im Admiralspalast immer noch gebaut wird, muss eine der Vorstellungen leider ausfallen. Die Verlegung eines Stromkabels geht vor.

Für die beiden „Stars go Swing“-Vorstellungen im Admiralspalast in der Friedrichstraße 101 am 20. und 22. Dezember gibt es noch Karten. Tickets zwischen 22 und 56 Euro sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen zu haben. Tagesspiegelleser bekommen 15 Prozent Rabatt unter der Telefonnummer: 47 99 74 15.

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