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Berlin: Der Boden am Alex gibt nach

Niemand will für die Schadensersatzforderungen der Anlieger zuständig sein

Die Bauarbeiten am Alexanderplatz verzögern sich weiter. Der Grund dafür liegt in den Tiefen der riesigen Grube für das neue Sonae-Einkaufszentrum. „Der Untergrund ist abgesackt, jetzt muss der Boden nachträglich verdichtet werden“, sagt Erika Kröber, Sprecherin der Wohnungsbaugesellschaft Degewo. Die Degewo koordiniert die Bauarbeiten und auch den Bau der an das Grundstück grenzenden Straßen.

Die Folgen spüren vor allem die Autofahrer. Der Engpass an der Grunerstraße wird noch lange bleiben, und auch die Alexanderstraße wird vermutlich fünf Monate später als geplant wieder freigegeben. Jetzt ist von einer Teil-Öffnung Ende März die Rede.

Weil es bei den Verkehrseinschränkungen bleibt, fordern nun einige Anwohner, wie berichtet, Schadensersatz. Doch die Stadtentwicklungsverwaltung verweist auf die Degewo, die im Rahmen eines Vertrages mit dem Senat die Bauarbeiten abwickle. Die Degewo wiederum verweist auf die Eigentümer. „Wenn der Grund in der Baugrube zu suchen ist, dann müsste die Immobilien-KG zahlen, die von den portugiesischen Investoren gegründet wurde.“

Keiner will den schwarzen Peter haben. Immerhin erklärt Frieder Bühring, Tiefbau-Abteilungsleiter der Stadtentwicklungsverwaltung, dass knappe sechs Wochen Verzögerung tatsächlich auf das Konto der Verwaltung gingen. Bei der Sanierung des so genannten Gruner-Tunnels habe man auf 3000 Quadratmetern Teer-Kontaminationen entdeckt. Dies habe zwar zu Verzögerungen geführt, sei aber nicht der Grund dafür, dass die Straßen immer noch nicht fertig sind.

Weil die Baugrube abgesackt ist, hat auch die Grunerstraße nachgegeben. 17 Zentimeter fehlen, die Straße bleibt trotzdem befahrbar. Abgesackt ist um einige Zentimeter auch der Grunertunnel und der Stadtbahnviadukt.

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