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Berlin: Der Euro kommt: und Geldfälscher haben Saison

Geldfälscher vor allem in Osteuropa haben jetzt, rund sieben Monate vor der Einführung des Euro als gesetzliches Zahlungsmittel, Konjunktur. Die Umstellung der Währung, die verbunden ist mit einem Austausch von alter D-Mark in neue Euro-Scheine und -Münzen, wollen kriminelle Banden offenbar für ein Millionengeschäft nutzen.

Geldfälscher vor allem in Osteuropa haben jetzt, rund sieben Monate vor der Einführung des Euro als gesetzliches Zahlungsmittel, Konjunktur. Die Umstellung der Währung, die verbunden ist mit einem Austausch von alter D-Mark in neue Euro-Scheine und -Münzen, wollen kriminelle Banden offenbar für ein Millionengeschäft nutzen. Die ersten Anzeichen dafür gebe es bereits, bestätigte Polizeipräsident Hagen Saberschinsky gestern. Beispielsweise habe sich die Zahl der sichergestellten "Blüten" im ersten Quartal dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Mehr als 820 Fälle wurden dieses Jahr bereits bekannt - gegenüber rund 420 Fällen im Vorjahr. Die Fälscher konzentrieren sich nach Auskunft von Uwe Schmidt, der im Landeskriminalamt für den Bereich organisierte Kriminalität zuständig ist, auf Hundert- und Tausend-Mark-Noten. Die seien teils von einer derart guten Qualität, dass sie noch nicht einmal von Banken als Fälschungen erkannt würden und in Geschäften den Test unter einer Lampe mit ultraviolettem Licht überstanden haben.

Gleichzeitig warnte der Kriminalist vor dubiosen "Haustürgeschäften". Es sei bekannt, dass Betrüger anböten, die "ersparten D-Mark vor dem unsicheren Euro in Sicherheit zu bringen" und in eine stabile ausländische Währung zu tauschen. Das Geld verschwinde auf ausländischen Konten.

Auch ältere Menschen, die oft große Summen zu Hause aufbewahren, warnt er vor angeblich hilfsbereiten Mitmenschen, die versprächen, das Ersparte umzutauschen. Lieber sollte der zu Hause aufbewahrte Notgroschen in Begleitung einer Vertrauensperson frühzeitig zur Bank gebracht werden. Denn wegen des näher rückenden Termins der Euro-Einführung rechnet die Polizei auch mit einer Zunahme der Raubüberfälle: "Die Kriminellen nehmen dabei vor allem alte Leute ins Visier."

Wenig Angst vor dem Euro-Umtausch scheinen dagegen Bankräuber zu haben. Die Zahl der Banküberfälle sei bisher noch nicht spürbar zurückgegangen, hieß es. Geschäfte von Kriminellen, die ihr mit unredlichen Geschäften erworbenes Schwarzgeld mit der Währungsumstellung waschen wollen, sollen jedoch mit Hilfe der Banken verhindert werden.

weso

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