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Gerwald Claus-Brunner.

© Soeren Stache/dpa

Der Fall Claus-Brunner: Geständnis gefunden, Ermittlungen eingestellt

Nach der Tötung von Jan L. hat der Pirat Gerwald Claus-Brunner ein Geständnis verschickt. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen jetzt eingestellt.

"Wir können und dürfen nicht gegen Tote ermitteln", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Donnerstag. Deshalb werden die Ermittlungen gegen den 44 Jahre alten verstorbenen Abgeordneten der Piratenpartei, Gerwald Claus-Brunner, nun eingestellt. Es gebe keinerlei Hinweise auf einen Mittäter oder Mitwisser, sagte Steltner. Am Mittwoch wurde bei der Polizei ein Paket abgegeben, das Claus-Brunner nach der Tat und vor seinem Suizid abgeschickt hat.

Es war an einen früheren Lebensgefährten des Abgeordneten adressiert, wurde aber von Nachbarn entgegengenommen. Diese informierten die Polizei. In dem Paket waren persönliche Gegenstände Claus-Brunners und ein Brief mit einem Geständnis. "Unser Bild von der Tat hat sich dadurch abgerundet", sagte Steltner. Was in dem Brief stand, sagte Steltner nicht. Dem Vernehmen nach werten Juristen die Tat nicht als Mord, sondern als Totschlag.

Die Leichen der beiden Männer waren am Montag in der Wohnung des Piraten in Steglitz gefunden worden. Jan L. soll vermutlich am Donnerstagabend in seiner Weddinger Wohnung getötet worden sein. Wie und wieso Claus-Brunner die Leiche des Mannes in seine Steglitzer Wohnung brachte, bleibt unklar - und wird möglicherweise nie bekanntwerden. Der 29-Jährige soll von dem Abgeordneten gestalkt worden sein. Laut Polizei hatte Jan L. am 27. Juni deswegen sogar Anzeige erstattet.

Der Tagesspiegel berichtet nur ausnahmsweise über Selbstmorde. Und zwar in Fällen von besonderem öffentlichen Interesse. Hilfe finden Menschen mit Suizidgedanken bei der Berliner Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 (gebührenfrei).

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