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Frühlingscheck. Auch in den Fahrradläden stehen die Kunden Schlange.

© Kai-Uwe Heinrich

Der Frühlings-Tüv: Tipps zum Check von Auto, Rad und Motorrad

Warum ist Motorwäsche wichtig? Wie kriegt man Rost am Fahrrad weg? Und können Autofahrer Bikern Starthilfe geben? Das wissen unsere Experten - und geben Anregungen zum Saisonstart.

Die Woche wird es ganz schön rappeln“, sagt Mike Vielitz. Der 40-jährige Vize-Niederlassungsleiter von „Cleancar“ in Mitte an der Holzmarktstraße rechnet am Wochenende mit „dreimal so viel Andrang“. In der Autowaschanlage wischen, fegen und sprühen jetzt ein Dutzend Mitarbeiter und eine Handvoll Aushilfen, weil alle den Winterschmutz von ihren Autos wegbekommen wollen. Das sei auch wichtig, damit nicht Salz Lack und Leitungen beschädige. Seinen Wagen bekäme man natürlich auch in einer Selbstbedienungsbox oder in Eigenwäsche sauber, sagt Vielitz. „Aber da kommt man nicht an den Unterboden ran“ – das sei ein entscheidender Nachteil. Auch wichtig beim Frühlingsputz: Motorwäsche. Vor allem bei älteren Modellen, da ist der Motor noch nicht durch Abdeckungen von unten geschützt, und Salz und Dreckpartikel wurden bei Schnee und Eis hochgeschleudert. Weil man im Winter meist die Fenster geschlossen hat und die Klimaanlage läuft, sollte jetzt der Film innen von den Fenstern gewischt werden.

Ständig geht in der „Norm Radstation“ an der Kreuzberger Dudenstraße die Tür auf. Christine Schmidt, 24, lässt das Familienstück, ein „Diamant“-Fahrrad aus DDR-Zeiten, 35 Jahre alt, checken. „Mit dem ist schon meine Mutter gefahren.“ So ein Klassiker halte teilweise länger als moderne Räder, weiß Daniel Thiele. Der 22-jährige Zweiradmechaniker hat Tipps für den Saisoncheck parat: Stand das Fahrrad im Keller, rosten gern mal die Bowdenzüge von Bremse und Schaltung ein, bitte prüfen. Rostflecken am Rahmen bekomme man mit Schwamm oder Stahlwolle weg – aber Achtung beim Nachlackieren: Unebenheiten könnten einen welligen „Orangenhauteffekt“ erzeugen. Das Rad an der SB-Anlage selbst putzen? Geht, „aber nicht zu dicht rangehen“, sonst spüle man das Fett aus dem Tretlager. Wer kein unter elf Kilo leichtes Sportrad besitzt, „muss eine Festbeleuchtung dran haben“. Blinklampen zum Anstecken? „Polizeilich nicht erlaubt.“ Das Schloss „bitte immer aus gehärtetem Stahl“.

Elisabeth Franke sitzt das erste Mal wieder auf ihrer Ducati, sie hat sie aus dem Lager von „Desmothek“ an der Naumannstraße 33 in Schöneberg geholt. Auch Mechaniker Hagen Kiank, 52, freut sich, dass „der grausame Winter vorbei ist“. Nun den Boden unterm Motorrad prüfen: Leckt was, Öl, Bremsflüssigkeit? Ist die Batterie leer, geht auch Starthilfe von Autofahrern. Bitte keine uralten, ausgehärteten Reifen montieren: „Kein guter Grip.“ Hagen Kiank rät, vor der nächsten Winterpause das Öl zu wechseln und die Reifen hart aufzupumpen, Luft verliert man immer. „Aber nicht mit harten Holzreifen losfahren.“ Autofahrer mögen den Sommerreifenwechsel nicht vergessen – und den Blick nach Bikern.

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