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Berlin: Der große Onkel

Matthias Oloew über gute Aussichten am Ostbahnhof Manchmal ist es wie im Kindergarten. Die Gören machen dummes Zeug und wenn sie in der Klemme stecken, muss der große Onkel kommen und alles ins Reine bringen.

Matthias Oloew über

gute Aussichten am Ostbahnhof

Manchmal ist es wie im Kindergarten. Die Gören machen dummes Zeug und wenn sie in der Klemme stecken, muss der große Onkel kommen und alles ins Reine bringen. Der große Onkel, das ist für Berlin weder Gerhard Schröder oder Hans Eichel, der große Onkel kommt immer noch aus Amerika. Wie bitte? Noch acht Jahre nach dem Abzug der alliierten Truppen? Ja, immer noch.

Nicht nur, dass CocaCola seine Deutschlandzentrale hierher verlegt und damit hunderte Arbeitsplätze mitbringt. Nein, auch im Hallendrama sorgen Amerikaner dafür, dass alles ein gutes Ende nimmt. Zur Erinnerung: Die Deutschlandhalle musste vor fünf Jahren schließen, damit in den neuen Sporthallen wie dem Velodrom und der Max-Schmeling-Halle überhaupt etwas stattfindet. Konzertveranstalter haben diesen Schritt nie verstanden. Denn die Schmeling-Halle ist nicht immer groß genug und das Velodrom nicht immer geeignet für Konzerte.

Mit der Anschutz-Halle bekommt die Stadt endlich die Arena, die seit Jahren vermisst wird: tauglich für Eishockey wie für Eminem und Elton John. Ein Berliner Problem ist damit gelöst. Die Gören sind fein raus, weil nicht sie eingestehen mussten, etwas falsch gemacht zu haben. Schließlich hat der große Onkel ja geholfen. Das reicht.

Bleibt das Finanzdesaster, da könnte die Stadt auch Hilfe gebrauchen. Zum Beispiel vom Chef der US-Notenbank, an dessen Lippen alle hängen, wenn’s um die Weltwirtschaft geht. Ob die da drüben wohl Alan Greenspan mal ausborgen würden? Bitte, bitte, es ist für Berlin.

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