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Berlin: Der heilige Rasen ist da

Emsig rannten gestern schon um 7 Uhr Arbeiter über den Sandplatz. Ein Traktor brachte eine 700-Kilogramm schwere Rasenrolle heran, legte sie im Olympiastadion ab, ein anderes Gefährt rollte sie in rasantem Tempo aus.

Emsig rannten gestern schon um 7 Uhr Arbeiter über den Sandplatz. Ein Traktor brachte eine 700-Kilogramm schwere Rasenrolle heran, legte sie im Olympiastadion ab, ein anderes Gefährt rollte sie in rasantem Tempo aus. Männer folgten mit Haken und Messern und schnippelten das WM-Grün in akkurate Form.

John Hendriks war noch ein bisschen müde, am Vort hatte er den Rasen in Dortmund verlegt. Aber aufgeregt? „Nei, nei, ich verlege die Fußballplätze auch in Madrid, in Moskau, jetzt in Berlin“, sagte der Holländer. „Ich pflege den Rasen wie ein Kind und ziehe ihn groß. Jetzt geht mein Kind aus dem Haus.“ Hendriks ist einer der besten Rasenzüchter Europas und hat das Grün mehr als ein Jahr in seinem Heimatdorf gezüchtet. 28 Millimeter sind die Halme lang, 25 000 Pflanzen auf einem Quadratmeter – wie von der Fifa vorgeschrieben. Rund 100 000 Euro kostet der Rasen. Jede der 500 Rasenrollen ist zwölf Meter lang und 1,20 Meter breit. Wie ein Parkettboden wurden die Stücke aneinandergeschoben, damit später kein Ball verspringt. Unten wurde am Heiligtum der WM gearbeitet, oben schraubten Spezialisten die riesigen TV-Studios und Medientribünen zusammen. Noch 27 Tage. AG

AG

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