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Berlin: Der kleine Postraub

Zwei Mitarbeiterinnen der Post bedienten sich monatelang an Geldgeschenken, die per Brief unterwegs waren. Beträge zwischen fünf und 400 Euro steckten sie ein.

Zwei Mitarbeiterinnen der Post bedienten sich monatelang an Geldgeschenken, die per Brief unterwegs waren. Beträge zwischen fünf und 400 Euro steckten sie ein. Bis sie auf frischer Tat ertappt wurden. Kleinlaut und reuig saßen die 42 und 44 Jahre alten Frauen gestern vor dem Amtsgericht Tiergarten. „Im Prinzip habe ich das Geld gar nicht gebraucht“, meinte die eine, die andere sprach von einer „Dummheit“. Beide räumten die 57 Fälle ein.

Sie arbeiteten im Briefverteilzentrum Schöneberg. Angela S. und Angela R. waren erfahrene Mitarbeiterinnen – die eine arbeitete 27 Jahre bei der Post, die andere 15 Jahre. Nach Version der Diebinnen begann alles mit einem geöffneten Brief, den sie in der „Fundkiste“ entdeckten. Sie stahlen dann Hand in Hand: „Eine hat geöffnet, die andere das Geld eingesteckt.“ Hinterher wurde geteilt. Knapp 3600 Euro stibitzten die beiden Frauen zwischen Juni 2005 und März 2006. Als sich die Verlustanzeigen häuften, fiel der Verdacht der Innenrevision auf das Duo. Die Ertappten verloren ihren Job und ihre betriebliche Altersvorsorge. Die Beute haben sie bis auf 1000 Euro zurückgezahlt. Sie hätten das Vertrauen der Bürger in die Post geschädigt, hielt ihnen das Gericht vor und verhängte jeweils neun Monate Haft auf Bewährung. K.G.

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