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Berlin: Der Modellfall

Unterrichtsausfall, marode Schulbauten, veraltete Bücher, unmoderne Computer: Berlins Schulen brauchen mehr Geld – sollte man meinen. Sie sollen sparen, sagt der Finanzsenator – zum Beispiel bei den Personalmitteln.

Unterrichtsausfall, marode Schulbauten, veraltete Bücher, unmoderne Computer: Berlins Schulen brauchen mehr Geld – sollte man meinen. Sie sollen sparen, sagt der Finanzsenator – zum Beispiel bei den Personalmitteln. Denn der Bundesvergleich zeigt, dass Berlin sich 14 Prozent mehr Lehrer leistet als die anderen Bundesländer. Dies sind schätzungsweise über 3000 Stellen. Geldverschwendung? Das zusätzliche Personal fließt größtenteils in die sprachliche Förderung von Ausländern und in die Behindertenintegration. Dann gibt es in Berlin noch ein paar Besonderheiten wie die Europaschulen und andere Modellversuche, die zurzeit durchforstet werden. Bei den Klassengrößen liegt Berlin etwa im Länderdurchschnitt, beim Stundensoll auch. Letzteres ändert sich aber, falls die jüngste Arbeitszeiterhöhung für Beamte wieder zurückgenommen wird. Dann stehen Berlins Lehrer etwas besser da als ihre bundesdeutschen Kollegen.

Bei den Lehrerstellen sparen zu wollen, scheint nicht abwegig, denn die Personalausgaben machen in Deutschland rund 85 Prozent der Schulkosten aus. Dies liegt daran, dass die Gehälter extrem hoch liegen: rund 50 Prozent über dem Durchschnitt der in der OECD zusammengeschlossenen Industrieländer. Daran ändert sich nur wenig, falls Urlaubs und Weihnachtsgeld zusammengestrichen werden, wie der Senat plant. sve

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