zum Hauptinhalt

Berlin: Der Musical-Star füllt jetzt die Kirchen – auf die klassische Tour

Die ehemalige „Grizabella“ aus Musicalhit „Cats“ füllt gegenwärtig deutsche Kirchen. Nicht mit AndrewLloyd-Webbers-Ohrwürmern, die ihr 1983 den Durchbruch verschafften, auch nicht mit Schlagern oder Chansons.

Die ehemalige „Grizabella“ aus Musicalhit „Cats“ füllt gegenwärtig deutsche Kirchen. Nicht mit AndrewLloyd-Webbers-Ohrwürmern, die ihr 1983 den Durchbruch verschafften, auch nicht mit Schlagern oder Chansons. Mit Liedern wie Händels „Dank sei dir, Herr“, Brahms Wiegenlied oder dem „Agnus dei“ von Mozart stellt sich vielmehr eine ganz neue Angelika Milster vor, an der Orgel begleitet von Jürgen Grimm. Am gestrigen Sonntag in Leipzig, abends zuvor in Potsdam. Dort blieb in der Nikolaikirche am Alten Markt kein Platz leer, als sie „Das klassische Konzert“ gab. So heißt ihre Tournee durch 35 Kirchen. In Potsdam als 15. Station lernte die Milster dabei erstmals die Nikolaikirche kennen, was die Berlinerin ihrem Publikum charmant beschämt zum Konzertende verriet. Übel nahm es ihr niemand – stehenden Beifall haben sicher noch nicht viele in einer Kirche bekommen, und eine weißhaarige Dame erklomm sogar mit Blumen die hohen Altarstufen zu dem verehrten Star. Der präsentierte sich im tiefschwarzen – für die winterliche Kirchentour vorsorglich bodenlangen – Mantel aus Breitschwanzpersianer-Imitat. Nur das zum glatten Goldhelm gegelte Haar leuchtete im Kirchenschiff. In dem hatten sich unter die Potsdamer etliche Berliner gemischt, auch die Mutter der Sängerin. Die alte Dame wurde von vielen beneidet – um ihr die Ohren schützendes Stirnband. Blies doch in dem tempelartigen Sakralbau eine Klimaanlage den Konzertbesuchern stetig kalte Luft ins Gesicht. „Die Potsdamer müssen sehr hitzig sein“, frotzelte eine bibbernde Berlinerin. hema

-

Zur Startseite