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Berlin: Der nächste Fall

Verurteilter Gewalttäter blieb frei und beging Einbrüche in Serie

Nach einer Häufung von Einbrüchen in Kreuzberger Parterrewohnungen nimmt die Polizei nach längeren Ermittlungen zwei Türken fest. Der 16jährige Haupttäter Hasan H. (Namen geändert) gesteht „60 bis 80“ Einbrüche. Ein Richter erlässt Haftbefehl, „verschont“ den Jugendlichen aber von der Haft. Hasans Komplize, der 20-jährige Isam I. , war zwar nur bei wenigen Taten dabei, sitzt jetzt aber tatsächlich in U-Haft.

Die Vorgeschichte: Isam I. war bereits zuvor als Gewalttäter zu einem Jahr und zehn Monaten verurteilt worden – und kam frei. Im Jahr 2002 war der Heranwachsende bei den Kreuzberger Maikrawallen als Randalierer ermittelt und festgenommen worden. Verurteilt wurde er am 10. März 2003. Diese Jugendstrafe wurde für ein halbes Jahr zur Bewährung ausgesetzt – Isam I. musste nicht ins Gefängnis. Im September 2003 entschied ein Richter, dass sich der junge Mann nicht „bewährt“ habe und deshalb die Strafe antreten müsse. Dagegen legte der Türke Rechtsmittel ein – und musste weiter nicht ins Gefängnis. Im Dezember entschied die Justiz gegen Isam I., die Strafe wurde rechtskräftig. Ein Datum für den Haftantritt bekam I. aber nicht, er nutzte die Zeit für Einbrüche mit seinem Kumpel Hasan H. Dieser war im Sommer 2003 erstmals der Polizei aufgefallen, nachdem sein Fußballverein aufgelöst worden war. Er kam in schlechte Gesellschaft, in kürzester Zeit startete er eine kriminelle Karriere „mit erheblicher Schlagzahl“, so ein Ermittler. Der Leiter der Kriminalpolizei der Kreuzberger Polizei-Direktion, Carsten Wendt, ist froh, dass der 16-Jährige überhaupt einen Haftbefehl bekam. „Unbefriedigend“ sei dagegen, dass er trotzdem auf freiem Fuß bleibe. Ha

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