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Berlin: Der neue Börsenpräsident Leukers über Pläne des Finanzplatzes Berlin

Hans Leukers (57), Vorstandsmitglied der Bankgesellschaft Berlin, leitet ab sofort den Börsenrat der Berliner Börse. Mit ihm sprach Jobst-Hinrich Wiskow.

Hans Leukers (57), Vorstandsmitglied der Bankgesellschaft Berlin, leitet ab sofort den Börsenrat der Berliner Börse. Mit ihm sprach Jobst-Hinrich Wiskow.

Herr Leukers, die großen Börsen werden immer größer. Wie viele deutsche Börsen wird es in drei Jahren in Deutschland geben?

Auf jeden Fall die Frankfurter und die Berliner Börse - so viel ist sicher.

Was macht Sie für die Berliner Börse so zuversichtlich?

Diese Börse hat sich hervorragend entwickelt. So wurde sie zur drittgrößten deutschen Börse hinter Frankfurt und Düsseldorf. Unter den sieben Regionalbörsen sind wir damit die Nummer zwei, 13 Prozent aller Transaktionen laufen an unserer Börse.

Wie kam denn das?

Wir haben Nischen gesucht und gefunden. Dabei kommt es darauf an, dass die Konkurrenten uns nicht schnell imitieren können. Das ist uns offensichtlich gelungen: In Berlin werden auf Grund unserer günstigen geografischen Lage rund 40 Prozent aller Osteuropa-Aktien umgesetzt, die an den sieben Regionalbörsen ge- und verkauft werden. Überdies sind wir die einzige Börse hier zu Lande, an der alle amerikanischen Nasdaq-Aktien gehandelt werden - vor allem die interessanten Technologiewerte von Microsoft über Amazon.com und AOL bis Dell.

Aber die Konkurrenz ist groß - München, Stuttgart, Hamburg, Hannover und Bremen geben sich gewiss nicht einfach geschlagen.

Zweifellos kommen jetzt die anderen und wollen uns Anteile streitig machen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir nicht verlieren.

Warum?

Weil wir den Hauptstadt-Effekt im Rücken spüren. Auf diese Weise haben wir unseren Marktanteil an den deutschen Börsen von 1997 auf 1998 mehr als verdoppelt - von 1,5 auf 3,5 Prozent. Berlin wird immer mehr zum politischen Zentrum in Deutschland, und davon profitiert der Wirtschafts- und Finanzstandort.

Was haben Sie vor?

Wir sehen uns als Service-Unternehmen, das einer harten Konkurrenz ausgesetzt ist. Deshalb bieten wir immer mehr Service - so verlängern wir die Handelszeiten ab April bis 20 Uhr abends, und Ende 2000 können Sie bis 22 Uhr kaufen und verkaufen. Darüber hinaus arbeiten wir an unserem Internet-Auftritt.

Herr Leukers[die großen Börsen werden]

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