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Berlin: Der Schuld gestellt

Degussa gehört zu den Gründern der Zwangsarbeiterstiftung

Degussa ist ein Unternehmen, das sich auf die Spezialchemie konzentriert. Weltweit sind in dem Konzern rund 48 000 Mitarbeiter beschäftigt. Als eines der wenigen Unternehmen in Deutschland setzt sich Degussa aktiv mit seiner Vergangenheit im Nationalsozialismus auseinander. Degussa gehörte zu den 16 Unternehmen, die sich 1999 sofort an der Stiftung zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter beteiligt hatten. Der frühere Degussa-Hüls-Manager Michael Jansen wurde Vorsitzender der Stiftung.

„Das Wirken der Degussa und einiger Vorgängergesellschaften in der Zeit von 1933 bis 1945“ werde derzeit wissenschaftlich erforscht, schreibt das Unternehmen auf seiner Internetseite ( www.degussa.com ). 1997 habe der Konzern einen renommierten amerikanischen Historiker beauftragt, die Rolle der Degussa in der Zeit des Nationalsozialismus „unabhängig, systematisch und unabhängig“ zu durchleuchten. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit sollen im Frühjahr 2004 vorliegen. Zwei weitere unabhängige Studien beschäftigten sich mit der Devisenwirtschaft der Degussa während der NS-Zeit und mit der Geschichte der Chemischen Werke Hüls GmbH, die zum Konzern gehört, seit deren Gründung 1938. Bei der offiziellen Darstellung seiner Geschichte klammert Degussa die Beteiligung an der Produktion von Zyklon B bisher allerdings aus. Hervorgehoben wird stattdessen, dass 1933 ein Produkt entwickelt worden war, das einen beispiellosen Siegeszug antreten sollte: Plexiglas. Beim Nachfolger der „Deutschen Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung“ (Degesch), die Zyklon B produziert hatte, gibt es gar keine Hinweise auf die Vergangenheit. kt

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