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Berlin: „Der Senat vergleicht Äpfel mit Birnen“

Der Senat sagt, dass jetzt die Gewerkschaften am Zuge sind. Was werden Sie tun?

Der Senat sagt, dass jetzt die Gewerkschaften am Zuge sind. Was werden Sie tun?

Wir sind nicht am Zuge. Der Senat hat unsere ausgestreckte Hand ausgeschlagen. Wir sind bereit zu reden, aber nicht unter der Knute des jetzigen Diktates.

Warum sollen Berlins Lehrer nicht ebenso viele Stunden unterrichten wie in anderen Bundesländern? Dies ist eine Forderung des Landesrechnungshofes, die der Senat jetzt nur übernommen hat.

Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Man muss doch beachten, wie groß die Klassen in den einzelnen Ländern sind und welche sozialen Faktoren es gibt. Die hohe Arbeitslosigkeit in Berlin beispielsweise strahlt doch aus auf die Schulen und nimmt den Schülern die Motivation, einen Abschluss zu bekommen. Das ist doch eine enorme Belastung – auch für die Lehrer. Außerdem gibt es in vielen Bundesländern mehr Ermäßigungsstunden für Lehrer, die besondere Aufgaben übernehmen. Ein Vergleich mit Hamburg etwa hat ergeben, dass Berlin 1500 Lehrerstellen mehr haben müsste, um eine vergleichbare personelle Ausstattung zu haben.

Angeblich unterrichten Bayerns Berufsschulleher drei Stunden wöchentlich mehr als Berliner. Ist das zu rechtfertigen?

Man muss die Vergleichstabellen genauer angucken. Dann sieht man, dass in Bayern nur die Lehrer für die Fachpraxis 27 Stunden arbeiten, die übrigen aber 23. In Berlin sind es 24 beziehungsweise 31 Stunden.

Und in Brandenburg?

Hier unterrichten die Berufsschullehrer tatsächlich zwei Stunden mehr. Aber hier werden viele Fächer schon gar nicht mehr abgedeckt, so dass die Schüler nach Berlin ausweichen müssen.

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