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Berlin: Der Straßentunnel am Breitscheidplatz soll geschlossen, der Platz anheimelnder gestaltet werden

Auf den großen Plätzen der Stadt sollen sich die Menschen wieder wohl fühlen.

Der künftige Senat dürfe die Gestaltung nicht mehr ausschließlich den Bezirken überlassen, sagte jetzt der aus dem Amt scheidende Bausenator Jürgen Klemann (CDU). Die Grundlagen für ein "verantwortliches Umgehen" mit den Plätzen wurden bereits in seiner Amtszeit gelegt. Für den Umbau des Breitscheidplatzes an der Gedächtniskirche läuft derzeit ein Wettbewerb. Baubeginn soll im Jahr 2001 sein.

Fest steht, dass der Straßentunnel der Budapester Straße für die Fahrspuren Richtung Osten dicht gemacht wird. Dabei soll der Platz in diesem Bereich so umgestaltet werden, dass er eine Einheit bilde. Jetzt wirke er hier wie ein Hinterhof, sagte Klemann. Verschwinden sollen unter anderem die Pflanzkübel "mit dem Charme der 70er Jahre", und erneuern wolle man auch die maroden Holzbänke. Ob der Straßentunnel zugefüllt oder anderweitig genutzt werden wird, sei noch offen. Er war einst gebaut worden, um über eine Verbindungsstraße vom Straßenzug Kurfüstendamm / Tauentzienstraße zu den Fahrspuren Richtung Westen der Budapester Straße abbiegen zu können, ohne die Spuren Richtung Osten kreuzen zu müssen. Diese "Schnalle" wurde bereits 1980 geschlossen; anschließend wurde der gesamte Platz zu seiner heutigen Form umgebaut.

Bereits damals gab es Pläne, den Tunnel zu schließen und die Fahrspuren in beiden Richtungen ebenerdig zu führen. Trotzdem wäre es möglich gewesen, den Platz um insgesamt elf Meter zu verbreitern. Am Schließen des Tunnels wollen sich auch ansässige Geschäftsinhaber finanziell beteiligen. Für den Gesamtumbau hat die Senatsbauverwaltung im Wettbewerb keinen Kostenrahmen vorgegeben.

Ohne Rücksicht auf die Kosten durfte sich auch der Architekt Renzo Piano Gedanken zum Ernst-Reuter-Platz machen. Dieser sollte unter anderem durch eine etwa 30 Meter hoch schießende Wasserfontäne als "Wasser-Hochhaus" einen Kontrapunkt zur Siegessäule setzen. Doch Pianos Vorschlag bleibt zumindest vorläufig Vision; derzeit fehlt dafür das Geld, sagte Klemann.

Weitgehend geeinigt habe man sich dagegen mit den potentiellen Investoren am Leipziger Platz in Mitte. Dort sollen - in langen Passagen nach Mailänder oder Pariser Vorbild - Geschäfte mit einem hochwertigen Angebot Kunden locken.

Begonnen haben die Arbeiten am Platz der Märzrevolution vor dem Maxim-Gorki-Theater. Auch hier verzichtet man auf ein ursprünglich geplantes Wasserbecken wegen der aufwändigen Pflege; aber dafür soll Gorki als Denkmal zurückkehren.

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