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Berlin: Der Tag, an dem der Kaiser Unter den Linden spazierenfuhr

„Plötzlich eilt alles dem Fahrdamme zu; eine undurchdringliche Mauer entsteht am Rande desselben. Aller Häupter entblößen sich, und, durch ehrfurchtsvolles Schweigen oder lauten Zuruf begrüßt, fährt der Kaiser schnell vorüber, die Grüße des Publikums fortwährend erwidernd.

„Plötzlich eilt alles dem Fahrdamme zu; eine undurchdringliche Mauer entsteht am Rande desselben. Aller Häupter entblößen sich, und, durch ehrfurchtsvolles Schweigen oder lauten Zuruf begrüßt, fährt der Kaiser schnell vorüber, die Grüße des Publikums fortwährend erwidernd. Noch lange verfolgen die Blicke den am Federbusche des Leibjägers weithin kenntlichen Wagen.“ Im Jahr 1901 war das Unter den Linden ein ebenso sensationelles wie alltägliches Schauspiel.

Eine für Berlin charakteristische Szene, die es wert war, damals in ein Stadtporträt aufgenommen zu werden, wie es sich in dem Reprint-Band „Die Provinz Brandenburg“, Teil 1 der „Landeskunde Preußens“, findet. Die Reihe, bestehend aus elf Textbänden und Kartenband, war ursprüngliche im Berliner Verlag W. Spemann erschienen. Sie habe zu den „populärsten Standardwerken“ gezählt und sei heute „selbst in angesehenen Antiquariaten und in den großen Bibliotheken kaum noch zu finden“, beschreibt sie der Braunschweiger Archiv-Verlag, der sich ihrer jetzt angenommen hat.

Verschiedene Autoren stellten in den Einzelbänden die preußischen Provinzen vor, beschrieben ihre Landschaften und Bewohner, die Verwaltung, Kirchen, Schulwesen, Kultur – ein Dokument der Kaiserzeit. Mit dem Brandenburg-Band hat der Braunschweiger Verlag jetzt begonnen, die Reihe faksimiliert erneut herauszubringen. In bibliophiler Aufmachung mit Ledereinband und Goldrand ist es ein hübsches Präsent für Historiker und enthusiastische Heimatkundler.

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