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Berlin: Der Tagesspiegel Mitten im Leben

Peter Kurth will Schwule für die CDU gewinnen

Fast alle Parteien warben zum Christopher Street Day um die homosexuelle Klientel, jetzt legt die CDU nach. „Es gibt keinen vernünftigen Grund mehr, warum Lesben und Schwule nicht die CDU wählen sollten“, sagt Peter Kurth, der sich zu seiner Homosexualität bekennt. Auslöser dafür war ein Artikel im schwulen Monatsmagazin „Sergej“, das den CDUPolitiker als „offen schwul“ bezeichnete. Kurth, Vorstandsmitglied bei der Alba AG, kandidierte vor vier Wochen für den Landesvorsitz seiner Partei und unterlag dem Bezirksbürgermeister Joachim Zeller. Kurth ist Abgeordnetenhaus-Mitglied und wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU.

Ein Outing, wie es der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit vollzog, kam für ihn nicht in Frage. „Die sexuelle Orientierung von Politikern ist Privatsache.“ Aus gutem Grund: „Karrierefördernd ist Homosexualität nicht“, sagt Kurth dem Tagesspiegel. Dennoch wertet er die Tatsache, dass er in der CDU wichtige Ämter bekleidete (er war Staatssekretär und Finanzsenator in der großen Koalition) als Indiz, dass „die CDU dort angekommen ist, wo sie hingehört, mitten im Leben nämlich.“

Kurth bestreitet, dass Homosexuelle in der CDU schlechter stehen als in anderen Parteien, das hänge vom Orts- oder Kreisverband ab: „In Großstädten sieht man das entspannter als etwa in Garmisch-Partenkirchen oder im Ruhrgebiet.“ Ob seine Homosexualität allein der Grund dafür war, dass er in der Stichwahl gegen Zeller unterlag, kann er nicht sagen: „Wenn das Ergebnis so knapp ausfällt, können 27 Gründe den Ausschlag gegeben haben.“ oew

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