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Berlin: Der Tanz in den Ruin

Die Messe hat mit der Love Parade Verlust gemacht. Ist nun Schluss?

Die vergangene Love Parade könnte die letzte gewesen sein. Denn auch 2003 hat die Massenparty im Tiergarten Verluste gemacht – und diesmal muss ein landeseigenes Unternehmen die Rechnung bezahlen. „Capital Catering“, eine Tochter der Messe Berlin, hatte sich das Recht gesichert, den Teilnehmern der Parade Speisen und Getränke zu verkaufen. Dafür übernahm sie die Reinigungskosten, zahlte für Sicherheitspersonal und den Zaun um den Tiergarten, der Schwarzhändler fern halten sollte. 765 000 Euro gab die Firma für die Parade aus – machte aber nur 186 000 Euro Umsatz. Diese Zahlen nannte jetzt Wirtschaftsstaatssekretär Volkmar Strauch. Mit einigen noch ausstehenden Einnahmen werde am Ende ein Minus von rund 500 000 Euro stehen.

Doch die Aussagen der Berliner Politiker im Frühjahr waren deutlich: Die Parade müsse wirtschaftlich auf ein dauerhaft tragfähiges Fundament gestellt werden. Sonst habe sie keine Zukunft. Der Sprecher der Wirtschaftsverwaltung, Christoph Lang, bestätigte es am Sonntag noch einmal: „Es ist nicht die Aufgabe des Senats oder der Messe, die Love Parade dauerhaft zu subventionieren.“

Aber nur das Engagement der Messe-Gesellschaft hatte die Parade in diesem Jahr überhaupt möglich gemacht. Seit ihr 2001 der Status als Demonstration aberkannt wurde, konnte sie die Kosten nicht mehr einspielen. Wenn nun auch die Messe wieder aussteige, dann, so Fabian Lenz von der Love Parade GmbH, „ist es unwahrscheinlich, dass wir unser Budget zusammenbekommen“.

Trotzdem macht sich Lenz noch Hoffnung. Entschieden sei nichts. Gleiches hört man von der Messe: Der Vorstand habe über das Thema bislang nicht beraten. Und Jugend-Senator Klaus Böger (SPD) macht sich bereits für die Love Parade stark: Ein Verlust in diesem Jahr müsse für das kommende ja noch nichts heißen. how

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