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Berlin: Der Urknall vom Maifeld

Feuerwerks-„Pyronale“ kommt 2007 wieder – schon wegen der vielen Besucher

Seine Freunde hatten ihn gewarnt. Eine Feuerwerkshow, für die man bis zu 30 Euro Eintritt zahlen soll – da komme doch kein Mensch hin. Da würden sich doch alle draußen an den Zaun stellen und umsonst zugucken, hatten sie gesagt. Gerhard Kämpfe, künstlerischer Leiter der Feuerwerkshow „Pyronale“, zog sein Projekt trotzdem durch. Und ist jetzt glücklich: „Die Berliner wurden wieder einmal unterschätzt.“ Mehr als 20 000 Besucher hatten sich Freitagabend zwischen Olympiastadion und Glockenturm versammelt, für die Show am Sonnabend wurden noch einmal deutlich mehr Karten verkauft. Laut Veranstalter gab es bereits Samstagvormittag keine freien Tribünenplätze mehr.

Die Regeln der Pyronale waren simpel: Insgesamt sechs professionelle Teams aus unterschiedlichen Ländern sollten ihre Raketen um die Wette in den Himmel schießen, zunächst ohne, später mit Musikbegleitung. Im Kürprogramm hatte jedes Team Gelegenheit, ihr Feuerwerk „landestypisch“ zu gestalten. Die Polen wählten schwermütige Musik zur Untermalung, die Chinesen setzten auf kleinere, dezent platzierte Explosionen, die Portugiesen auf besonders laute und gewaltige Kracher. Anschließend konnten Publikum und Prominentenjury die Leistungen bewerten.

Manche Raketen schossen bis zu 250 Meter hoch in den Himmel. Das machte einigen Krach, noch Kilometer entfernt hörte man die Explosionen. Trotzdem fühlten sich offenbar nur wenige Berliner von den Knallgeräuschen gestört, die Polizei nahm kaum Beschwerden entgegen. Und die Zuschauer auf dem Maifeld waren sowieso schwer beeindruckt: Denen war auch der Böllergestank egal – leider bließ der Wind Freitagabend in die falsche Richtung und trieb den Qualm genau in die Tribünen.

Wer die diesjährige Pyronale verpasst hat, kann sich auf nächsten Sommer freuen. Dann will Gerhard Kämpfe seine Veranstaltung wiederholen. Die Feuerwerkshow soll fester Bestandteil im Berliner Veranstaltungskalender werden. Für die nächsten fünf Jahre ist das Maifeld bereits reserviert. sel

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