zum Hauptinhalt

Berlin: Derbe Worte von Bausenator Klemann - da spuhrten die Stuhl-Lieferanten (Interview)

Die Sitzkrise im Olympiastadion treibt auch einen Senator zur Weißglut. Jürgen Klemann gebrauchte gegenüber säumigen Lieferfirmen derbe Worte - und plötzlich klappt alles viel besser.

Die Sitzkrise im Olympiastadion treibt auch einen Senator zur Weißglut. Jürgen Klemann gebrauchte gegenüber säumigen Lieferfirmen derbe Worte - und plötzlich klappt alles viel besser. Auf den harten Bänken des Stadions sprach Axel Bahr mit einem bestens gelaunten Bausenator.

Da ist Ihnen aber neulich die Hutschnur geplatzt, was?

Ich bin gewöhnt, mich auf Zusagen von Chefs zu verlassen. Wenn ich den Eindruck habe, dass ich im Stich gelassen werde, dann lass ich das die Betroffenen in aller Deutlichkeit wissen.

Um es mit Ihren Worten zu sagen, Sie fühlten sich so richtig "verarscht".

Na, jedenfalls war der Fortschritt beim Schalensitz-Einbau im Vergleich zum Vortag so minimal, dass angesichts der Aufgeregtheit in dieser Stadt die Situation sehr enttäuschend war. Genau das habe ich zum Ausdruck gebracht.

Ziemt sich die Wortwahl für einen Senator?

Haben Sie eine bessere? Der Berliner redet so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Ich glaube, ich bin sehr gut verstanden worden. Und wenn Sie heute den Fortschritt sehen, haben die Worte ihren Zweck erfüllt.

Ist Ihnen so ein verbales Kraftstück in Ihrer Amtszeit schon einmal untergekommen?

Ach Gott, dass man mal ungehalten über den einen oder anderen Ablauf ist, das kommt schon vor. Wobei ich üblicherweise nicht die Fassung verliere. Das habe ich auch nicht im Olympiastadion getan - und die Nerven schon gar nicht. Das war eine bestimmte und sehr gezielte Äußerung, die notwendig war.

Helmut Schmidt pflegte bei seiner Meinung nach aufgebauschten Konflikten zu sagen: "Das ist keine Staatskrise, das ist ein Affentheater!" Ist unserer kleine Sitzkrise auch mehr eine Belustigung für Primaten?

Ja. Sprachliche Abrüstung wäre angebracht.

Haben Sie einen schalen Nachgeschmack, wenn Sie am 11. August im Stadion sind?

Nein. Es gibt immer mal Probleme. Aber solche Aufgaben sind dazu da, sie zu lösen. Die eigentliche Herausforderung ist die Modernisierung des Stadions. Das Sitzproblem ist eine ärgerliche Arabeske, die uns begleitet.

Wie viele Tore hat Michael Preetz in der letzten Saison für Hertha geschossen?

Waren es 19 oder 23?

(Preetz traf 23 Mal ins Netz)

Da ist Ihnen aber neulich die Hutschnur geplatzt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false