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Deutsche Oper: Spielzeitauftakt mit "Germania"

Nach der Machtergreifung der Nazis stand "Germania" bis jetzt nie mehr auf dem Spielplan einer Bühne. Die 1902 an der Mailänder Scala mit Enrico Caruso uraufgeführte Oper wurde von einem Italiener jüdischer Herkunft komponiert.

Berlin - Wegen der Herkunft des Komponisten Alberto Franchetti war die Oper im Dritten Reich trotz ihres klaren Bekenntnisses zu Deutschland verfemt. Das wiederbelebte Stück spielt zur Zeit der Leipziger Völkerschlacht im Sinne des Kampfes gegen die napoleonischen Eindringlinge, geführt von Studenten und der Geisteselite jener Zeit.

Bei der ersten Aufführung seit der Machtergreifung der NSDAP gab es in der Deutschen Oper lang anhaltenden Beifall für die musikalischen Leistungen unter dem neuen Generalmusikdirektor des Hauses, Renato Palumbo. Intendatin Kirsten Harms, die im Vorfeld angesichts der Absetzung der Mozart-Oper "Idomeneo" aus Sicherheitsgründen in die Schlagzeilen geraten war, präsentierte erfolgreich ihre erste Inszenierung in ihrer Amtszeit. Im Mai 2003 hatte die damalige Kieler Opernintendantin und Schülerin des einstigen Hausherrn Götz Friedrich hier als Regisseurin mit Rossinis "Semiramide" unter der musikalischen Leitung des italienischen Altmeisters Alberto Zedda debütiert. Ihr galten viel Beifall und Bravorufe, aber auch vereinzelte Buhs.

Zu den in dieser Spielzeit folgenden vier Premieren gehört auch Webers "Freischütz". Weiter ist ein Wagner-Zyklus mit sechs Werken und zwei Liederabenden im Angebot. (tso/ddp)

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