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Deutsche Teilung: Denkmalschutz für Berliner Mauermahnmal?

Der Berliner Aktionskünstler Ben Wagin und seine Unterstützer fordern Denkmalschutz für das Mauermahnmal "Parlament der Bäume". Das Gelände an der Spree gegenüber des Reichstags hatten die Künstler nach dem Mauerfall bepflanzt.

Die Gedenkstätte sei der einzige Mauerrest in Berlin, der noch nicht unter Denkmalschutz stehe, sagte Wagin. "Außerdem ist es der einzige Mauerrest im Regierungsviertel, der noch existiert", betonte der Grünen-Europaabgeordnete Michael Cramer. "In diesem Viertel brauchen wir die Erinnerung", fügte er hinzu.

Das Grundstück gehöre dem Bund und sei Bauland, sagte die ehemalige Abgeordnetenhauspräsidentin Hanna Renate Laurien (CDU). Bislang gebe es keine Baupläne. "Aber wenn der Bund bauen will, kann er das Ganze von heute auf morgen wegschieben und dort etwas anderes hinsetzen", warnte sie. Es müsse endlich rechtliche Sicherheit für das Mahnmal geben. Zusätzlich seien Informationstafeln erforderlich.

Nach dem Mauerfall am 9. November 1989 hatten Wagin und andere Künstler das Gelände als Mahnmal gestaltet. Dazu gehören mehrere Bereiche: 16 Bäume, die von den Ministerpräsidenten gepflanzt wurden und die 16 Bundesländer symbolisieren sollen, das Denkmal "Europa Erde Werde", das dem Neubau des Bundespressehauses weichen musste, ein Ensemble von 400 Bäumen, von denen noch 100 erhalten sind, sowie Mauersegmente, auf denen Wagin das Jahr und die Anzahl der Mauertoten aufgelistet hat.

Am Mittwoch werde der Kulturausschuss des Bundestags über das Gedenkstättenkonzept zur Berliner Mauer beraten, sagte Cramer. Er appellierte an das Gremium, den Denkmalschutz durchzusetzen. "Hier brauchen wir kein Geld, nur politischen Willen", sagte er. (mit ddp)

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