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Deutsche Teilung: Original-Mauerteile am Potsdamer Platz

Am Potsdamer Platz sind seit Mittwoch sechs originale Teile der Berliner Mauer zu sehen. Sie gehören zu einer Ausstellung über das geteilte Berlin.

Berlin (20.07.2005, 14:05 Uhr) - Bis zum 21. August wird die Ausstellung mit Informationstafeln unter dem Titel «Berliner Mauer - Orte des Gedenkens» vor dem Eingang zur S-Bahn präsentiert. An dieser Stelle verlief bis 1990 die Grenze zwischen West- und Ost-Berlin. Die vier Meter hohen und bunt bemalten Mauerteile gehörten bisher dem Konzern Sony, der sie zusammen mit 29 weiteren Segmenten an das Land übergab.

Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) sagte, der Senat werde ein Gesamtkonzept für das Gedenken an die Mauer entwickeln, das sich nicht nur auf prominente Orte konzentrieren werde. Zur Zeit überlege man auch, wie die 35 Mauerteile im Rahmen dieses Konzeptes dauerhaft aufgestellt werden könnten. Seit Jahren gibt es immer wieder Kritik daran, dass es im Zentrum der einst geteilten Stadt keine offizielle Gedenkstätte zur Mauer gibt.

Mehrere Partnerstädte Berlins, darunter Tokio und Brüssel, hätten um Mauerstücke gebeten, um sie auszustellen, sagte Junge-Reyer. Auch über diese Bitten müsse noch entschieden werden.

Die Mauerstücke dürften nicht kommerziellen Zwecken dienen, betonte Junge Reyer. Einzelne bunte Teile der Mauer könnten nicht die schlimme Realität von damals wiedergeben. «Ich halte nichts von reinen Schaustücken.» Um der Verharmlosung vorzubeugen, müsse man Ausstellungen mit Informationen ergänzen.

Lautstarken Protest gegen die Übergabe äußerte per Megafon der Kaufmann Erich Stanke, der sich selbst als Besitzer der Mauerteile bezeichnet. Er will die Stücke 1990 von DDR-Grenzsoldaten erworben haben und prozessiert seit Jahren darum. (tso)

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