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Deutscher Humor: Fritz Berlino

Historische Wende Im Zeichen des Bären: Ulrich Zawatka-Gerlach freut sich über die neue deutsch-britische Freundschaft - dank WM-Maskottchen Berlino.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Es ist etwas geschehen, das sich in seinen globalen Auswirkungen noch nicht genau einschätzen lässt. Die Leser des Londoner „Observer“ haben Berlino, das tapsige und freche Maskottchen der Leichtathletik-WM zum Maskottchen des Jahres gewählt. Ausgerechnet die Engländer! Jenes eigenartige Inselvolk, das den gemeinen Deutschen noch immer gern blitz fritz nennt, im Himmel über der Themse nach der Luftwaffe sucht und sich nicht nur in den Boulevardblättern vor den teutonischen Nazis grault. „I’m a berlino“ wird bald auf den T-Shirts stehen, wie im Sommer auf dem Trikot von Usain Bolt. In London und Birmingham, in Manchester und Bristol. Das ist eine völlig unerwartete historische Wende, von der auch die Hauptstadt der Germanen profitieren wird, die dem putzigen Großkopf mit den Quadratlatschen den Namen auslieh. Be Berlino! Das Geheimnis seiner Beliebtheit ist damit aber nicht gelüftet, zumal bisher der Löwe für die Briten wichtig war, nicht aber der Bär. Vielleicht halten sie Berlino ja für einen italienischen Migranten, der seit 1936 im Berliner Olympiastadion festgehalten wurde. Also, wir lieben diesen britischen Humor…

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