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Deutsches Technikmuseum in Berlin: Spectrum öffnet wieder seine Türen

Nach eineinhalb Jahren Umbau wird das Spectrum des Deutschen Technikmuseum am Freitag wiedereröffnen. Besucher können dann wieder forschen, anfassen und spielend lernen.

Spielend lernen. Was im Klassenzimmer nicht immer klappt, soll hier Spaß machen: das Verstehen der Naturwissenschaften. Wie was warum funktioniert, erfahren Besucher im Science Center Spectrum im Deutschen Technikmuseum durch eigene Versuche – von der Wellenwippe bis zur Partnerschaukel. Sogar ein Regenbogen ist zu sehen, auch wenn es trocken ist. Erklärungen dazu gibt’s zweisprachig. Eineinhalb Jahre war die Schau im ehemaligen Verwaltungsbau des Anhalter Güterbahnhofs geschlossen, am Freitag wird sie wieder eröffnet. 2,38 Millionen Euro haben der Umbau des Gebäudes und der Aufbau der neuen Schau gekostet; finanziert zum größten Teil von Sponsoren.

"Ein Idealfall fürs Lernen"

Das vor 30 Jahren als Museum für Verkehr und Technik eröffnete Haus hat von Anfang an das Selbstexperimentieren der Besucher, jungen und älteren, in sein Konzept einbezogen. Zunächst als „Versuchsfeld“ im Museum, von 1990 an dann als Science Center Spectrum im ehemaligen Güterbahnhof.

Das Spectrum sei ein „Idealfall“ für das Lernen außerhalb der Schule, sagte am Dienstag Knut Nevermann, Staatssekretär aus der Wissenschaftsverwaltung. Es sei „verrückt, nicht hierherzukommen“. Mehr als 180 000 Besucher zählte die Schau im letzten vollen Jahr vor dem Umbau. „Und auch jetzt werden wir bereits überrannt“, sagte Museumschef Dirk Böndel. Schüler, die mit der Klasse kommen, zahlen 1,50 Euro; nachmittags haben sie von 15 Uhr an freien Eintritt im gesamten Museum.

Nicht nur die NSA hört ab. Besonders Kinder können im neuen „Spectrum“ die Welt der Wissenschaft entdecken. Foto: dpa
Nicht nur die NSA hört ab. Besonders Kinder können im neuen „Spectrum“ die Welt der Wissenschaft entdecken. Foto: dpa

© dpa

Das Museum wird 30 Jahre alt

Gefeiert wird in diesem Jahr aber nicht nur das neue Spectrum. Es gibt auch ein umfangreiches Programm zum 30. Geburtstag des Hauses – unter anderem mit einem Sommerfest am 25. August bei freiem Eintritt. Nach langem Hin und Her gründete der Senat 1982 das Museum für Verkehr und Technik, nachdem der zuvor ernannte Direktor Günther Gottmann ewig auf den Vollzug hatte warten müssen. Ende 1983 eröffnete das Museum dann seine ersten Räume.

1987/88 zog die Eisenbahn-Abteilung in die wiederaufgebauten Lokschuppen des Anhalter Bahnhofs ein. Die Entwicklung dort hat Frank Thürmer in einem Film zusammengefasst, in dem der Leiter der Eisenbahn-Abteilung, Alfred Gottwaldt, seine Welt auf Schienen erklärt. Die DVD ist im Eisenbahn-Kurier-Verlag erschienen und kostet 19,80 Euro.

2001 war der Neubau für die Luftfahrtsammlung und die Schifffahrt fertig; vom damaligen Direktor Günther Gottmann mit List und Tücke beim Senat durchgesetzt, der zunächst einen Baustopp verhängt hatte.

Erweiterung trotz knappen Kassen

Der heutige Leiter Dirk Böndel schaffte es ebenfalls, das Museum in Zeiten leerer öffentlicher Kassen zu erweitern; seit 2011 ist in Schuppen der ehemaligen Ladestraße der Straßenverkehr beheimatet. Allerdings nur ein kleiner Teil der umfangreichen Sammlung. Nach wie vor lagern viele Schätze des gesamten Museums in unzugänglichen Depots. Doch es wird weitergebaut – und sicher auch weitergefeiert.

Das Museum an der Trebbiner Straße 9 hat dienstags bis freitags von 9 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet; am Wochenende und an Feiertagen von 10 Uhr bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Zudem gibt es Familienkarten.

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