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Berlin: Deutschlands größte Silvester-Promenade findet zwischen Siegessäule und Fernsehturm statt

Es wird gigantisch. "Love-Parade-ähnliche Zustände" erahnt Chef-Organisator Willy Kausch; der Geschäftsführer der Silvester in Berlin-GmbH (SiB) rechnet mit "bis zu 1,3 Millionen Menschen", die am 31.

Es wird gigantisch. "Love-Parade-ähnliche Zustände" erahnt Chef-Organisator Willy Kausch; der Geschäftsführer der Silvester in Berlin-GmbH (SiB) rechnet mit "bis zu 1,3 Millionen Menschen", die am 31. Dezember den Übergang ins Jahr 2000 mit einer Party zwischen Siegessäule und Fernsehturm, am Gendarmenmarkt und auf dem Kulturforum feiern werden. Die Stadt sei touristisch so gut wie ausgebucht. Ulrich Eckhardt, der Senats-Beauftragte für das Kunstfest rund um die Philharmonie, möchte zu Silvester besonders den Gästen Berlins die geistige und kulturelle Kraft der Stadt vorstellen. "Ein schöneres Fest als in Berlin wird man nicht feiern können - wo auch immer."

15 internationale Fernsehstationen werden vom Pariser Platz aus geschätzten 500 Millionen Zuschauern bis in den letzten Winkel der Erde zeigen, wie die deutsche Hauptstadt das neue Jahr begrüßt: mit zwei Synchron-Feuerwerken, bei denen in einer Viertelstunde 4 000 Raketen in die Luft gefeuert werden. Zuvor war am Tor eine 20 Meter breite und zehn Meter hohe Wasserwand mit Hochdruckdüsen aufgeschäumt und mit Laser-Strahlen beschossen worden. Der zusätzliche Energieverbrauch für diese Nacht entspricht dem einer Stadt mit 100 000 Einwohnern; Willy Kausch mietet zusätzliche Stromaggregate, aber niemand weiss, ob die Technik die Belastung der Lustbarkeiten aushält. Die "Welcome"-Party kostet übrigens 9,5 Millionen Mark und wird privat finanziert. Durch Sponsoren seien bisher 7,4 Millionen an Einnahmen gesichert, die "Expo 2000" sollte für eine Million ganz groß herausgestellt werden, hat aber nun einen Rückzieher gemacht.

Die Palette der Darbietungen am Rande eines festlich illuminierten "Erlebnisrundganges" reichen von einer Kinder-Silvesterparty mit einer Live-Übertragung des ARD-"Tigerentenclubs" vor dem Roten Rathaus über Einspielungen von Millenniumsfeiern aus aller Welt Unter den Linden, Klassikkonzerten per Videowand und einer Kunsteisbahn auf dem Gendarmenmarkt bis zu Konzerten bekannter Gruppen und Solisten, umrahmt von Ess- und Trink-Ständen zwischen Friedrichstraße und Siegessäule. 2 000 Gäste fasst ein gläsernes Zelt vor dem Reichstag zu einer exklusiven Gala, bei der eine Eintrittskarte 1999 Mark kostet - 1000 Plätze sind schon gebucht, unter anderem von vier Ministern und nahezu dem gesamten Senat. Der Bundeskanzler hat abgesagt.

Feingeistig wird ein viertägiges Kunstfest am Kulturforum. "Das Areal wird sich vom 30. Dezember bis zum 2. Januar in einen einzigen funkelnden Klangkörper, in eine Staunen machende Kulturarena verwandeln", sagt der Veranstalter. Überall werden besondere Ausstellungen, Musik-, Literatur-, Theater- und Filmprogramme angeboten, die "die Internationalität und künstlerische Vielfalt der Stadt sichtbar, hörbar und erlebbar machen" sollen. Auch hier: eine große Silvesterparty Open Air mit Musik auf zwei Bühnen. Es gibt einen Tagespass zum Preise von 19 Mark 99 für sämtliche Veranstaltungen; die Fete zwischen Fernsehturm und Siegessäule kostet nichts, vielleicht gute Stimmung, sicher starke Nerven.

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