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Berlin: Die Bahn lässt ihre Gäste laufen

Zur Eröffnung des Hauptbahnhofs kommt man heute nur zu Fuß: S-Bahnen halten stundenlang nicht, Straßen sind gesperrt

Wer heute Abend zur Eröffnungsfeier in den neuen Hauptbahnhof kommen will, muss gut zu Fuß sein. Im Bahnhof werden von 15 Uhr an keine S-Bahnen mehr halten, und die Invalidenstraße wird zwischen Lehrter Straße und der Sandkrugbrücke etwa von 21.30 Uhr bis 24 Uhr wegen der Feier gesperrt. Wahrscheinlich muss auch der Tiergartentunnel geschlossen werden, wenn der Andrang zu groß werden sollte. Die neuen Straßen rings um den Hauptbahnhof sind ohnehin dicht. Parkplätze direkt am gläsernen Bauwerk gibt es deshalb auch nicht.

Wer das „Meisterwerk des Lichts“ sehen will – so bezeichnet die Bahn die vorgesehene Lightshow zur Eröffnung – sollte sich von den S-Bahnhöfen Friedrichstraße oder Unter den Linden zu Fuß Richtung Hauptbahnhof aufmachen. Das zumindest empfiehlt die Bahn. Damit die Schau ungestört vorbereitet werden kann, fahren S-Bahnen von 15 Uhr an durch den Bahnhof, ohne zu halten. Zwischen den Bahnhöfen Bellevue und Friedrichstraße fahren als Ersatz Busse, die jedoch am Abend auch einen Umweg nehmen müssen, weil wegen des Feuerwerks die Invalidenstraße gesperrt wird.

Das Spektakel wird aus einiger Entfernung zum Bahnhof ohnehin am besten zu sehen sein – zum Beispiel vom Spreebogenpark an der Schweizer Botschaft. Platz ist vorhanden, denn an dieser Stelle sollte ursprünglich auch das Fanfest zur Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden. Die Bahn rechnet damit, dass weit über 100 000 Menschen das Lichtspektakel sehen wollen, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat: Zwei Züge, einer aus Ost und einer aus West, fahren in den Bahnhof ein und strahlen gewaltige Lichtkegel in den Himmel, die über dem Bahnhof zu einer Einheit verschmelzen sollen. Mit diesem Bild soll die „Lichtsinfonie“ den neuen Hauptbahnhof in der Mitte der Stadt zum Symbol für das Zusammenwachsen des ehemals geteilten Berlins machen, heißt es bei der Bahn. Eingesetzt werden etwa 600 computergesteuerte Hochleistungsscheinwerfer, vier der größten Show-Lasersysteme Deutschlands und ein 144 Quadratmeter großer LED-Schirm. 750 Tonnen Material werden für die Show benötigt, an der etwa 300 Menschen gearbeitet haben. Angaben zu den Kosten gibt es nicht.

In den vier Sätzen dieser Sinfonie will der Lichtdesigner Jerry Appelt die Geschichte des Bahnhofs beschreiben. Im Finale soll es dann in allen Farben heißen: „Willkommen in Berlin“.

Die Schau soll gegen 22.45 Uhr beendet sein. Dann bleibt Zeit, zum Bahnhof zu gehen, denn um 23 Uhr öffnen dort die Geschäfte. Bis drei Uhr morgens kann man durch die 80 Läden bummeln und einkaufen oder eines der Restaurants besuchen.

Dann kann man auch wieder mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof fahren, Züge sollen dort von 23 Uhr an wieder halten. Auch für den Weg nach Hause lässt sich die Bahn nutzen, da sie am Wochenende auf fast allen Linien durchgehend ohne Pause fährt. Im Fern- und Regionalverkehr halten die Züge dann von Sonntag an im neuen Bahnhof.

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