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Berlin: Die Bonner kommen - auch an Berlins Bildungseinrichtungen macht sich der Regierungsumzug bemerkbar

Während Lehrer, Schüler und Eltern die letzten Sommerferientage genießen, laufen die Vorbereitungen für das Schuljahr 1999 / 2000 in den Behörden auf Hochtouren. Am Montag beginnt für knapp 400 000 Schüler sowie 34 500 Lehrer der Unterricht.

Während Lehrer, Schüler und Eltern die letzten Sommerferientage genießen, laufen die Vorbereitungen für das Schuljahr 1999 / 2000 in den Behörden auf Hochtouren. Am Montag beginnt für knapp 400 000 Schüler sowie 34 500 Lehrer der Unterricht. Die Abc-Schützen werden am 4. September eingeschult.

Wie viele Kinder nun genau aus Bonn hierher gekommen sind und für welchen Schultyp sich die Eltern entschieden haben, kann bei der Schulverwaltung niemand sagen. Eine entsprechende Statistik wird nicht erhoben. "Wir ermitteln bei der Anmeldung ja auch nicht, ob jemand aus München oder Hamburg hierher gezogen ist", sagte die Sprecherin von Schulsenatorin Ingrid Stahmer (SPD), Almuth Draeger. Es sei zu teuer, im Nachhinein eine Umfrage bei den über tausend Schulen zu starten: "Wir erheben für die Verwaltung nur das, was wir notwendigerweise für die Organisation von Schule brauchen." Ursprünglichen Schätzungen zufolge sollten 2700 bis 3000 schulpflichtige Kinder und Jugendliche vom Rhein an die Spree kommen. Im Zuge des Umzugs war die Diskussion um die sechsjährige Grundschul-Zeit in Berlin neu entbrannt - im Rheinland wechseln die Grundschüler nach vier Jahren auf die Oberschule.

Auch die Zahl der Kinder, deren Eltern es mit dem Auswärtigen Amt im Vierjahres-Rhytmus nach Berlin verschlägt, kann nach Angaben der Verwaltungssprecherin bisher nur geschätzt werden. Man rechne damit, dass jährlich rund 1200 Schüler über das Auswärtige Amt in die Stadt kommen. Schätzungsweise 250 Schüler könnten sich jährlich für die fünften und sechsten Klassen der Gymnasien anmelden wollen. "Genaues wissen wir aber nicht", sagte Draeger.

Die gestiegene Nachfrage nach Gymnasialklassen ab Klasse fünf und den Schnell-Lerner-Klassen, die statt nach 13 bereits nach zwölf Jahren zum Abitur führen, spiegelt sich indes in der Statistik wider. In den Schul-Zügen ab Klasse fünf gab es vor dem Senatsbeschluss 1000 Schülerplätze, jetzt sind es 1900. Die Express-Abi-Klassen wurden von sechs auf 26 aufgestockt, mit Latein als erster Fremdsprache beginnen dabei Schüler statt in 12 jetzt in 20 Klassen ab dem fünften Schuljahr, und zwei zweisprachige Express-Züge mit Deutsch / Französisch wurden erstmals eröffnet.

Nach wie vor groß ist das Interesse an den insgesamt 20 Europa-Schulen. Deutlich über 3000 Kinder wurden für dieses Schuljahr dort angemeldet. Die Europa-Schulen beginnen bereits mit den Vorklassen für Fünfjährige und führen zweisprachig zu allen Schulabschlüssen. Neben Deutsch als Muttersprache wird der Unterricht in der Hälfte aller Fächer in den Partnersprachen Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch, Italienisch, Türkisch, Griechisch, Portugiesisch oder Polnisch erteilt.

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